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Als Mutter unmöglich?

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Als Mutter unmöglich?

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    Als Mutter unmöglich?
    Als Mutter unmöglich?

    G ibt es Menschen, die mehr gelobt, geliebt, geschätzt, ja sogar besungen werden als die Müt- ter? Woher kommt es, dass man sie genauso tadelt, hasst und für schul- dig erklärt? Welche Mutter kennt nicht dieses Hochgefühl, das sich einstellt, wenn ihr Kind etwas be- sonders gut gemeistert hat und das Gefühl von Niedergeschlagenheit, wenn es in der Schule versagt?

    Weshalb lassen wir Mütter uns vom Wohlergehen unserer Kinder bestimmen? Weshalb vergessen wir so leicht neben unserem Mutter- Sein auch Frau und Freundin zu sein, Spaß am Leben zu haben, auch ohne Kinder, und uns selbst zu gehören?

    V iele Frauen, die Ausbildung, Studium und Beruf gemeistert haben, fühlen sich in ihrer Mutter- rolle hilflos, voller Schuldgefühle und fremd bestimmt. Und dabei sollten sie als Mutter doch stets zu- frieden, gut gelaunt und ausgegli- chen sein, um den Kindern eine optimale Entwicklung zu garantie- ren.

    Mütter, speziell von kleinen Kin- dern, erleben den schnellen Wech- sel von Glück und Freiheitsempfin- den, zu Gefühlen von Ausgeliefert- sein und Schuld als erschreckend. Sie erleben sich nicht mehr als Her- rin ihrer selbst; ihr mühsam erwor- benes Selbstbild gerät ins Wanken.

    M angelnde Unterstützung, Be- ziehungsprobleme, Verlust- erfahrungen, körperliche Beschwer- den, Unzufriedenheit, ein schwieri- ges Kind, ein weiteres Kind, die Doppelbelastung Familie und Arbeit können dann beitragen, depressive Symptome zu entwickeln. Die Be- lastung türmt sich zu einem Berg. Man sieht kein Licht mehr am Ende des Tunnels. Eine positive Zukunfts- perspektive geht verloren.

    Nach wie vor ist es tabuisiert, sich über mütterliche Überforderungen zu beklagen. Es ist nicht erwünscht von der Unmöglichkeit, eine gute Mutter zu sein, zu erzählen.

    D abei sollten wir lernen, um als Mutter wirklich gut zu sein, auch einmal unmöglich zu sein. Dann ist es nötig, sich selbst, seine eigenen Bedürfnisse ernst zu neh- men, zu den eigenen Unzulänglich- keiten zu stehen, um sich wieder des Lebens und der Kinder freuen zu können.

    ¤ Johanna Schams ist Dipl.-Psycho-
    login in der Beratungsstelle für Ehe-,
    Familien- und Lebensfragen der
    Diözese

    In der Beratungsstelle für Ehe-, Lebens- und Familienfragen wird unter der Leitung zweier Diplom- psychologinnen ab Mitte Januar 2006 ein Trainingsprogramm für Mütter angeboten. Anmeldung über die Katholische Akademie Domschule, Tel.: 09 31/3 86-6 45 00. Veranstalter ist die Beratungsstelle Tel.: (09 31) 3 22 92-31.

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