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Alt-Katholiken enttäuscht über Papst Benedikt

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Alt-Katholiken enttäuscht über Papst Benedikt

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    Klaus-Dieter Gerth, ehrenamtlicher Seelsorger der Altkatholiken-Gemeinde St. Martin in Würzburg erläutert: „1870 verkündete Papst Pius X. auf dem Ersten Vatikanischen Konzil die Unfehlbarkeit in allen Glaubensfragen und beanspruchte für sich, in allen kirchlichen Angelegenheiten allein entscheiden zu können. Damals, im Jahr 1870, entstand die alt-katholische Bewegung. Katholiken schlossen sich zusammen, weil sie die Exkommunikation nicht hinnehmen wollten und den synodalen Strukturen der Kirche des ersten Jahrtausends treu bleiben wollten. Die alt-katholische Kirche hat von allem Anfang an aufbegehrt gegen die Behauptung einer päpstlichen Unfehlbarkeit.“

    Heute sind alt-katholische Christen in ganz Deutschland in mehreren Gemeinden aktiv. Auch in Würzburg gibt es eine lebendige alt-katholische Gemeinde, heißt es in der Pressemitteilung. Jeden Sonntag versammeln sich Menschen zum Gottesdienst in der Kirche St. Martin in der Friedenstraße 2.

    „Alt-katholische Christinnen und Christen liegen viel bewusster auf der Linie des Zweiten Vatikanischen Konzils gewesen“

    Bischof Joachim Vobbe Alt-Katholiken in Deuitschland

    Gerth: „Dort wird seit langem schon das gelebt, was sich viele Katholiken in ihrer Kirche wünschen: der Pfarrer, der von der ganzen Gemeinde gewählt und nicht einfach vorgesetzt wird, ist in der Regel verheiratet und hat eine Familie. Eine Verpflichtung zum Zölibat gibt es bei den Alt-Katholiken nicht. Und mittlerweile kommt es auch vor, dass eine Frau eine Gemeinde leitet und als Priesterin dem Gottesdienst vorsteht.“

    Am Sonntag, 8. März, um 10 Uhr kommt der Bischof der altkatholischen Kirche, Joachim Vobbe, der seinen Dienstsitz in Bonn hat, aber für ganz Deutschland zuständig ist, zur Firmung nach St. Martin.

    Bischof Vobbe äußert sich sehr enttäuscht über die Entscheidung des Papstes, die vier Traditionalistenbischöfe wieder in den Schoß der römisch-katholischen Kirche zurückzuholen. Zwar befürwortet er jede Bemühung um Einheit unter den Christen, aber er fragt sich, ob eine Versöhnung mit den Alt-Katholiken nicht vorrangig wäre. Vobbe ist überzeugt, dass alt-katholische Christinnen und Christen viel bewusster auf der Linie des Zweiten Vatikanischen Konzil lägen als ein Holocaust-Leugner oder ein Traditionalisten-Priester, der in der Karfreitagsliturgie noch für die „perfiden“ Juden betet.

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