Randersackers Altbürgermeister Franz Hartel gibt nicht auf. MdL Volkmar Halbleib soll bei der Rettung der Weinbergsmauer helfen.
"Gesichert sich selbst überlassen", so hatte Andreas Hecke auf Nachfrage dieser Zeitung die Perspektive für die vom Zerfall bedrohte Weinbergsmauer eingestuft. Das Staatliche Straßenbauamt (StBA) habe weder Geld noch Personalressourcen für die Sanierung dieses Denkmals, so der Leiter des Fachbereichs Straßenbau im Oktober vergangenen Jahres. "Wenigstens klare Worte – und man weiß, woran man ist", kommentierte Hartel dieses Aus für eine baldige Sanierung bitter-ironisch.
Noch vor einem Jahr hatte es so ausgesehen, als sei das StBA mit einer Bestandsaufnahme und anderen vorbereitenden Untersuchungen einer Planung sehr nahe. "Die Mauer wird saniert", hatte es laut Hartel aber auch vor fünf Jahren schon einmal geheißen. Priorität hatte der Erhalt des Denkmals von Seiten des Eigentümers, des Freistaates Bayern, allerdings wohl nie. Hartel ist nach Kreisheimatpfleger Herbert Haas und Jürgen Hofstätter der dritte Randersackerer, der dranbleibt, immer wieder nach- und sich durchfragt, nachdem die handelnden Personen im StBA schon mehrfach wechselten.
Netze wurden als schlechtes Omen gesehen
Die Bespannung mit Netzen zum Schutz des Straßenverkehrs ab dem Sommer 2019 war als schlechtes Omen gesehen worden – auch im Marktgemeinderat. Für Hartel kommt dies einem "kontrollierten Verfall" gleich. Damit will er sich nicht abfinden und hat sich jetzt an MdL Volkmar Halbleib als Mitglied des Ausschusses Wissenschaft und Kunst gewandt, bei dem der Denkmalschutz verortet ist.
Die beiden sind sich einig, dass der Freistaat Bayern sich gleichsam um den Erhalt der Denkmäler kümmern muss, die sich in seinem Eigentum befinden. Halbleib sieht einerseits den kulturellen Wert, den die Mauer für die Weinbaugeschichte der Region und den Zusammenhang der Orte hat und mahnt andererseits das Vorbild an: "Ich kann als Staat nicht von den Bürgern verlangen, für ihre Denkmale zuständig zu sein, aber im eigenen Bereich das nicht leisten". Nach Halbleibs Einschätzung könnte eine Petition an den Bayerischen Landtag zielführend sein, mit der ein Sanierungskonzept gefordert wird, denn auch er sieht den mehr als 30-jährigen Einsatz für den Erhalt und den Status Quo als "kontrollierte Beseitigung eines Denkmals durch Zeitablauf" an.
Mauer könnte möglicherweise schrittweise saniert werden
Voraussichtlich der Bauausschuss und/oder der Ausschuss Wissenschaft und Kunst müssten sich nach seiner Einschätzung dann mit dem Problem befassen. Hier käme er als Berichterstatter in Frage und könne damit Stellung nehmen, damit auch die Gelder bereitgestellt werden. Einig waren sich Halbleib und Hartel, dass die Mauer möglicherweise auch "in vernünftigen Zeitfolgen" schrittweise saniert und dauerhaft erhalten werden kann. Durch die Flurbereinigung seien nicht mehr viele dieser Denkmale erhalten.
Hartel will die Anregung aufnehmen. Eine Unterstützung der Petition durch möglichst viele Unterschriften sei nicht unbedingt nötig, da sie inhaltlich keinen Unterschied machten, so Halbleib. Gleichwohl signalisiere aber zumindest die Unterstützung der Petition durch den Marktgemeinderat schon die Wichtigkeit des Anliegens für Randersacker.