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WÜRZBURG: Alter Hafen bleibt zwei Sommer gesperrt

WÜRZBURG

Alter Hafen bleibt zwei Sommer gesperrt

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    Baustelle Alter Hafen: Der Bereich der Kaimauer hinter Kulturspeicher und Cinemaxx darf nicht mehr betreten werden.
    Baustelle Alter Hafen: Der Bereich der Kaimauer hinter Kulturspeicher und Cinemaxx darf nicht mehr betreten werden. Foto: Foto: Karl-Georg Rötter

    Die einsturzgefährdete Kaimauer im Alten Hafen ist keine kleine Baustelle: Laut WVV kostet ihre Sanierung zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro und ist frühestens 2015 fertig. Die Folgen: Kai und Hafenbecken und -treppe bleiben bis dahin gesperrt, der Hafensommer wird auch nächstes Jahr nicht im Hafen stattfinden. Zudem hat das Museumscafé Lumen keinen Zugang von außen.

    Dass die Statik der Mauer nicht mehr stimmt, wissen Stadt und WVV seit 2010. Doch in diesem Jahr haben erstmals Taucher nach der Ursache gesucht und festgestellt, dass das Fundament der knapp acht Meter hohen Natursteinmauer bröckelt. Seitdem muss man laut Friedhelm Sodenkamp, der als Geschäftsführer der WVV-Tochter Hafen GmbH verantwortlich ist, davon ausgehen, dass die Kaimauer „schlagartig weggleiten könnte“. Aus Sicherheitsgründen darf man sich dort nicht aufhalten.

    Laut Sodenkamp ist das Gestein, auf dem die Mauer seit über 100 Jahren steht, verwittert. Laut Gutachten könnten die Bugstrahlruder der Kreuzfahrtschiffe, die dort seit 1999 anlegen, diesen Prozess beschleunigt haben. Zur Rettung will man eine Spundwand einige Meter vor der Mauer im Hafenbecken verankern. „Dann pumpt man das Wasser zwischen Mauer und Spundwand ab und gießt den Sockel mit Beton aus“, erklärt Sodenkamp. Wenn das Fundament steht, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder bleiben die Stahlprofile vor der Mauer oder man entfernt diese und verkleidet den Beton über der Wasseroberfläche mit Naturstein. Sodenkamp schätzt die Kosten der ersten Variante auf 1,4, die der zweiten auf 2,2 Millionen Euro. Die Entscheidung sei noch offen.

    Das Landesamt für Denkmalpflege hatte bereits im vergangenen Jahr Bedenken gegen Stahl vor der denkmalgeschützten Mauer. „Die Gestaltung der Kaimauer korrespondiert direkt mit derjenigen des Kulturspeichers. Wir sprechen uns dagegen aus, die Kaimauer zu verstellen,“ sagte damals Sprecherin Beate Zarges.

    Aber unabhängig von der Gestaltung: Die Hafen GmbH WVV will Tempo machen. Schon aus eigenem wirtschaftlichen Interesse. Denn die zwei Plätze vor dem Kulturspeicher sind laut Michael Lagocki, Prokurist der Hafen GmbH, „Premium-Anlegestellen und aufgrund ihrer Lage bei Kreuzfahrtschiffs-Kapitänen sehr begehrt“. Momentan versucht die Hafen GmbH die Schiffe zu anderen Liegeplätzen umzudirigieren, um die Veranstalter langfristig in Würzburg zu halten. Aber ab Frühjahr 2015 will die Hafen GmbH im Hafenbecken wieder Liegegebühren verdienen.

    „Noch in diesem Jahr soll die fertige Planung dem Rathaus zur Genehmigung vorgelegt werden“, sagt Lagocki. Wenn diese schnell erteilt wird, könnte man die Baustelle im nächsten Jahr anfangen und bis zum Beginn der Kreuzfahrtschiff-Saison im Frühjahr 2015 fertig werden.

    Ärgerlich ist die Sperrung zum einen für die „Arte Noah“. Das Kunstschiff kann man nur noch eingeschränkt vom Alten Hafen oder über den Fußweg am Main von der Friedensbrücke aus erreichen. Die CSU-Fraktion schlägt deshalb vor, das Kunstschiff an einen anderen Standort zu legen. Problematisch ist die Sperrung für das Museumscafé Lumen. Der äußere Zugang ist dicht und das Restaurant kann deshalb nur zu den Öffnungszeiten des Museums betreten werden.

    Seit Januar ist das Restaurant geschlossen, in diesen Tagen sollte es wieder geöffnet werden. Doch das wurde aufgrund der Sperrung verschoben. Rathaussprecher Christian Weiß: „Wir sind mit Pächter und Wirt im Gespräch.“ Wie es weiter geht, könne man aber erst sagen, wenn der Sanierungszeitplan steht.

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