Jetzt ist es bald geschafft. Der neue Kindergarten in Hausen ist fast fertig und bekommt zum 26. Oktober die Betriebserlaubnis. An diesem Montag werden die Kinder aus dem jetzigen Kindergarten beim früheren Schwesternhaus gemeinsam hochziehen zum frisch gebauten Haus am Ortsrand bei der ehemaligen Schule. Es wurde für 62 Kinder konzipiert.
Ursula Bördlein und ihre Kollegin Julia Brand von der Kindergartenfachaufsicht beim Landratsamt Würzburg haben das neue Gebäude eingehend begutachtet. Sie lobten das offene Konzept des Hauses, die flexiblen Nutzungsmöglichkeiten und die durchdachten Details. "Dieses Kinderhaus trägt dem veränderten Bedarf von heute Rechnung", wünschte Fachfrau Bördlein "einen guten Start und eine schöne Zeit mit den Kindern".
Die Betriebserlaubnis wird für 50 Plätze für Kindergartenkinder und Schulkinder nach der Schule sowie für 12 Krippenkindern unter drei Jahren erteilt. Von Anfang an hatten die Architekten Benedikt Gerber und Dominik Weimer für den Kindergarten ein "fränkisches Dorf" im Sinn. Rund 600 Quadratmeter ist das Haus groß. Die Gruppenräume bieten mit ihren rund 80 Quadratmetern und Nebenräumen genügend Platz für die Kinder.

Jede Gruppe hat ein eigenes Häuschen mit eigenem Dach und einer anderen Außenfarbe. Das Konzept des fränkischen Dorfes zieht sich auch im Innenraum durch. Große Durchgänge im Eingangsbereich oder zwischen der Küche und dem "Marktplatz" haben Schiebetüren bekommen, die an Hoftore erinnern. Für die Farben am Boden und Spielelementen sind die Erdtöne braun, grün und gelb gewählt worden.
"Wir haben bewusst verschiedene Naturmaterialien verwendet", weist Architekt Weimer auf Details aus Holz, Kork und Bambus hin. Neu sind die hübschen Podeste mit ihren unzähligen Kletter- und Spielmöglichkeiten. Es gibt eine Lese- und Schreibwerkstatt, eine Theaterbühne einen Mehrzweckraum mit vielen Klettermöglichkeiten, einen Schlafraum für die Krippenkinder, WC-Räume mit Wickelmöglichkeiten, Räume für das Personal und eine Küche.
Die Kinderküche ist bestens gerüstet für das pädagogische Kochen. Dann kann an der mit Tafellack überzogenen Türe das geplante Menü aufgemalt werden. Durch das ganze Haus zieht sich ein "Marktplatz" mit Ecken für Garderoben, hübschen Akustikelementen an den Wänden, Platz für Bilder und nette Nischen zum Rückzug.
Die Oberlichter und bodentiefen Fenster bringen viel Licht ins Haus und Akustikdecken schlucken den Lärm. "Der Bauausschuss unter der Leitung von Norbert Wendel hat hervorragende Arbeit gemacht", lobt Bürgermeister Bernd Schraud.
Der neue Kindergarten soll – wenn es das Coronavirus zulässt – am 1. Mai 2021 der Bevölkerung bei einem "Tag der offenen Tür" vorgestellt werden. Im Moment liegen die Baukosten bei 2,1 Millionen Euro, aber es fehlen noch der Außenbereich mit Spielplatz und Zäunen sowie kleinere Details. "Wir werden am Ende wohl mit 2,4 Millionen Euro rauskommen", mutmaßt Norbert Wendel.
Der Neubau auf dem Grund der Kirchenstiftung wird finanziert durch Zuschüsse der Regierung von Unterfranken, durch die Gemeinde Hausen und das Bistum Würzburg. Der Spatenstich war im November 2018 und das Richtfest im September 2019. Dass die Kinder nach langer Planung und einer anstrengenden Bauzeit nun einziehen können, ist für alle Beteiligten eine Freude.