Im Juli 1985 in Würzburg geboren und aufgewachsen in Rimpar ist Pfarrer Andreas Kneitz die Mentalität der Menschen in der Region von Kindheit an bekannt. Nun wird der 36-jährige Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Hl. Fanziskus im Maintal mit den Gemeinden Zell, Margetshöchheim und Erlabrunn sowie der Pfarreiengemeinschaft Communio Sanctorum und St. Laurentius Leinach im pastoralen Raum Würzburg Nord-West. Im Vorfeld seines Amtsantritts tauschte er sich mit dieser Redaktion aus über "Gott und die Welt" - und zu seiner neuen Herausforderung. Am Sonntag, 19. September, um 15 Uhr wird Andreas Kneitz in der Pfarrkirche Communio Sanctorum in Leinach in sein neues Amt eingeführt.
Frage: Alleine wegen des Verses "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne", scheint Hermann Hesses Gedicht "Stufen" Ihre Situation auf den Punkt zu bringen?
Pfarrer Andreas Kneitz: Tatsächlich ist mit meiner Einführung im Amt viel Neues verbunden. Mit meinem Lebensabschnittswechsel wird meine Zuständigkeit wechseln von der Stadtpfarrei Heilig Geist in Schweinfurt mit ihren neun Gemeinden zu den ländlich geprägten Pfarreien im Umland Würzburgs. Nach der pandemiebedingten Distanz freue ich mich aber vor allem wieder auf die Menschen und die hoffentlich wieder zunehmend möglichen Begegnungen mit ihnen.
Was verbirgt sich für die Menschen in den betreffenden Pfarreien hinter dem Begriff "Urbaner Raum"?
Pfarrer Kneitz: Dahinter stehen pastorale Räume mit neuen Glaubensorten, an denen ich in einem Priester- und Seelsorger-Team beteiligt bin.
Bei aller Verantwortung sehen Sie sich also eher als Team-Player? Welche Funktion haben Sie dabei?
Pfarrer Kneitz: Das stimmt. Als Pfarrer der beiden Pfarreiengemeinschaften auf der linken Mainseite suchen wir im pastoralen Raum zusammen mit den anderen Priestern, den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im pastoralen Raum Wege, um für die Menschen den Glauben heute leben zu können. Durch meine Präsenz und personelle Ressource möchte ich dabei den Menschen zeigen: Ich bin da!
Beim Umfang ihres Zuständigkeitsbereiches wird es aber schwierig sein, nahe bei den Menschen zu sein?
Pfarrer Kneitz: Bei drei Maintal- und zwei Leinachtal-Pfarrgemeinden kann man natürlich nicht gleichzeitig überall sein. Aber ich werde unbedarft und offen sein für neue Interessen, Eigeninitiativen durch Impulse unterstützen, um sie mit den Menschen mitzuerleben.
Haben Sie hierfür eine besondere Strategie?
Pfarrer Kneitz: Dafür gibt es keinen Masterplan. Der würde auch einschränken. Ich habe vor allem viele junge Menschen erlebt, die Glauben leben wollen - auch auf andere Art und Weise und mit und über die neuen Medien. Unser Papst vertritt dies unter dem Begriff "digitaler Kontinent". Für meinen Bereich möchte ich mit meiner Art Glauben vorleben, erklären, Beispiel geben und Verbindungen herstellen zu denen, die das Gleiche wollen.
Haben Sie einen Wunsch anlässlich Ihrer neuen Herausforderung?
Pfarrer Kneitz: Ohne Zweifel befindet sich die katholische Kirche aus verschiedenen Gründen in einer schwierigen Situation. Mein Anspruch hierbei an mich selbst ist es, positiv dafür zu werben, gläubiger Christ zu sein. Und mein Wunsch für meine neue Herausforderung wäre, von den Menschen den gleichen Vertrauensvorschuss zu erhalten wie ich ihn ihnen gebe.
Pfarrer Andreas KneitzAndreas Kneitz fungierte zuletzt als Pfarrvikar in der Stadtpfarrei Schweinfurt Heilig Geist. Nach dem Abitur am Riemenschneider-Gymnasium in Würzburg studierte er ab 2005 Theologie in Würzburg und Fribourg in der Schweiz. Bischof Friedhelm Hofmann weihte ihn am 26. Mai 2012 in der Abteikirche in Münsterschwarzach zum Priester.Danach war Kneitz zunächst als Kaplan in der Pfarreiengemeinschaft Oberleichtersbach/Schondra. 2012 wechselte er in die Pfarreiengemeinschaft Knetzgau. 2015 wurde er Pfarrvikar in der Pfarreiengemeinschaft "Schweinfurt-Zentrum: Heilig Geist – Sankt Kilian – Sankt Michael". Bischof Hofmann errichtete zum 25. Mai 2017 die Einzelpfarrei Schweinfurt, analog zum ehemaligen Dekanat Schweinfurt-Stadt.Quelle: ehe