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REGION OCHSENFURT (RYS): Anerkennung für drei „Helden des Alltags“

REGION OCHSENFURT (RYS)

Anerkennung für drei „Helden des Alltags“

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    Richard Raps (von links) aus Eßfeld bekam von Ministerpräsident Edmund Stoiber ebenso wie Matthias Hart aus Würzburg die Bayerische Rettungsmedaille überreicht.
    Richard Raps (von links) aus Eßfeld bekam von Ministerpräsident Edmund Stoiber ebenso wie Matthias Hart aus Würzburg die Bayerische Rettungsmedaille überreicht. Foto: FOTO staatskanzlei

    „Wenn Not am Mann ist, hilft man halt“, findet Richard Raps aus Eßfeld. Zusammen mit dem Würzburger Matthias Hart hatte Raps am 1. Dezember 2006 im Kloster Oberzell sich einem geistig verwirrten entgegengestellt, der einen Mann mit einem schweren Hammer angegriffen hatte. Von Ministerpräsident Edmund Stoiber wurden die beiden nun mit der Lebensrettermedaille ausgezeichnet.

    Raps wurde dabei selbst von dem später durch die Polizei erschossenen Mann mehrere Male mit dem Hammer am Kopf getroffen und lebensgefährlich verletzt. Erst vor drei Wochen seien insgesamt sieben Platten und 28 Schrauben aus seinem Kopf entfernt worden, berichtet Raps. „Ich hoffe, die Ärzte haben nichts vergessen“, scherzt er sogar.

    Ebenfalls mit der Rettungsmedaille ausgezeichnet wurde der Ochsenfurter Hans Zeller, der am 12. Juni 2006 einen Mann aus dem Main rettete. Zur Ehrung nach München konnte er allerdings nicht anreisen.

    Menschen wie Raps und Zeller seien seien „Helden des Alltags und Hoffnungsträger unserer Gesellschaft“ betonte Ministerpräsident Edmund Stoiber, der insgesamt 75 Lebensrettern die bayerische Rettungsmedaille aushändigte. Denn das eigene Leben zu riskieren, um anderen Menschen ihr Leben zu retten sei nicht selbstverständlich: „Viel zu oft erleben wir, wie einfach weggesehen wird, wenn andere Hilfe brauchen“, erklärte Stoiber.

    Die Ausgezeichneten hätten dagegen auf vorbildliche Weise Tapferkeit und Nächstenliebe bewiesen: „Sie waren zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort und haben das Richtige getan.“

    Natürlich habe er kurz nachgedacht, ob er helfen solle, erinnert sich Matthias Hart. Er hätte auch „die Tür zuziehen und abwarten“ können, statt sich dem Mann mit dem Hammer entgegenzustellen. „Aber wenn man in so einer Situation nichts tut, wird man im Leben auch nicht mehr froh“, findet Hart.

    Allerdings könne man solch ein Erlebnis auch nicht einfach so hinter sich lassen – zumal er damals nicht habe verhindern können, dass der Täter auf den bereits bewusstlosen Raps noch einmal einschlug. „Die Bilder kommen immer mal wieder hoch“, erklärt Hart.

    Beide würden dennoch wieder genauso handeln: „Wer nachdenkt, kommt zu nichts“, findet Raps. Er fühle auch keinen besonderen Stolz auf seine lebensgefährliche Rettungstat: „Für mich ist das ganz normal.“

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