Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Angelo Sommerfeld: "Der Glaube versetzt Zwerge"

WÜRZBURG

Angelo Sommerfeld: "Der Glaube versetzt Zwerge"

    • |
    • |
    Angelo Sommerfeld gibt einen Crash-Kurs für gehemmte Visionäre im Theater am Neunerplatz
    Angelo Sommerfeld gibt einen Crash-Kurs für gehemmte Visionäre im Theater am Neunerplatz

    Erfolgreich sein kann jeder. Erfolgreich Scheitern ist die wahre Kunst. Zumindest wenn es nach Angelo Sommerfeld geht. Das Alter Ego des Komikers Martin Maria Eschenbach lehrt in seinem als Seminar getarnten Solo-Bühnenprogramm, wie man möglichst erfolgreich auf die Nase fällt. Ganz im Stile berühmt-berüchtigter Motivations-Seminare will Sommerfeld anderen Menschen beibringen, so zu sein wie er. Dass er davon überzeugt ist, dass sich diese Mühe lohnt, wird schon bei seiner Begrüßung klar: „Schön, dass ich hier bin. Schön, dass ich Zeit für sie habe“.

    Die Figur Angelo Sommerfeld, ein leicht schmierig aussehender Möchtegern-Unternehmer mit zotteligen Haaren und Schnauzbart, ist bekannt aus der Web- und TV-Serie „Positive Sinking“ des Bayerischen Rundfunks. Nun steht Sommerfeld erstmals im Theater am Neunerplatz auf der Bühne.

    Im Laufe des 90-minütigen „Lehrgangs“ vermittelt er nicht nur die fünf Schritte, mit denen jeder seine ganz persönliche Erfolgstorte backen kann, sondern singt auch, tanzt, und überzeugt mit Weisheiten wie „Kleinvieh ist auch Mist“ oder „der Glaube versetzt Zwerge“. Nebenbei streut Sommerfeld in breitestem Fränkisch „Anekdödle“ aus seinem eigenen Leben ein und erklärt, was ihn der Schwimmunterricht in der Schule schon früh über Erfolg gelehrt hat: „Warum schwimmen, wenn ich tauchen kann? Der Taucher ist schon unten, der kann nicht mehr sinken!“.

    Der Möchtegern-Unternehmer Sommerfeld ist „ein menschlicher Geysir“, wie er selber sagt, denn er sprudelt nur so vor Geschäftsideen. Von Scheidungsfotografie, über einen Leihblumen-Service bis hin zu homöopathischen Cocktails auf Globuli-Basis – Sommerfeld weiß, was der Menschheit noch fehlt. Und was kann er schon dafür, wenn der Markt einfach noch nicht bereit ist für seine Ideen? Eben. Gar nichts.

    Außerdem: Erfolgreich sein ist auf Dauer auch nichts. Wenn schon Scheitern, dann wenigstens groß, mit viel „Grandezza“, sagt er. Das ist die Quintessenz des unter Regisseur Thomas Heinemann entstandenen Solo-Bühnenprogramms. Wenn schon absaufen, dann auch richtig und nicht noch wochenlang im Wasser rumdümpeln. Deshalb fordert Angelo Sommerfeld zu Recht – wenn auch politisch nicht ganz korrekt: „Weniger Costa Concordia, mehr Titanic!“.

    Weitere Vorstellungen an diesem Samstag und Sonntag, 21. und 22. November, jeweils um 20 Uhr, Theater am Neunerplatz. Karten: Tel. 0931/ 415 443 oder www.neunerplatz.de

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden