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Würzburg: Antrag: Wie die Straßenbahn leistungsfähiger werden soll

Würzburg

Antrag: Wie die Straßenbahn leistungsfähiger werden soll

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    Der Straßenbahnverkehr in Würzburg soll leistungsfähiger werden. Straßenbahnzüge, die in zwei Richtungen fahren können, könnten dazu beitragen.
    Der Straßenbahnverkehr in Würzburg soll leistungsfähiger werden. Straßenbahnzüge, die in zwei Richtungen fahren können, könnten dazu beitragen. Foto: Johannes Kiefer

    In zwei Fahrtrichtungen wie früher, anstatt nur in eine, wie derzeit, sollen künftig die Würzburger Straßenbahnzüge wieder fahren können. Das wollen die Grünen, die FWG, die FDP, das Bürgerforum, die ÖDP, die ZfW und die Linke im Würzburger Stadtrat. In einem interfraktionellen  Antrag an Oberbürgermeister Christian Schuchardt formulierten sie diesen Wunsch, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im neuen Marie-Juchacz-Haus der AWO in der Jägerstraße erläuterten sie vor der Presse die Hintergründe.

    "Wir wollen, dass das ernsthaft geprüft wird"

    "Wir sind mitten in der Beschaffung neuer Straßenbahnzüge für die Stadt", erläuterte Patrick Friedl, Landtagsabgeordneter der Grünen und Mitglied der Grünen Stadtratsfraktion. Es gebe zahlreiche Gründe für die Beschaffung von Zügen für den sogenannten Zweirichtungsverkehr. Diese Züge benötigen keine flächenintensiven Wendeschleifen, sondern besitzen an beiden Enden je ein Führerhaus. Hat der Zug seine Endstation erreicht, wechselt der Fahrer einfach die Seite und fährt zurück. "Da kann ich mich als kleiner Junge noch daran erinnern, wie der Straßenbahnfahrer an der Endstation seine Kurbel genommen hat und einfach ans andere Ende des Zuges gegangen ist", berichtete Michael Kraus als Vertreter der ZfW. 

    "Dass man Ingenieuren solche Lösungen abringen muss, ist schon skurril."

    Joachim Spatz - FDP-Stadtrat

    Was früher gang und gäbe war, käme nun seit rund 30 Jahren in vielen Städten wieder zum Einsatz, berichtete Friedl und nannte Mannheim, Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg und Innsbruck als Beispiel. "Wir wollen, dass das ernsthaft geprüft wird", so Friedl. Die Mehrkosten für Zweirichtungsbahnen bezifferte seine Fraktionskollegin Karin Miethaner-Vent auf sieben bis zehn Prozent.

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    Die Vorteile lägen auf der Hand, so Charlotte Schloßareck vom Bürgerforum. So könnten solche Züge zum Beispiel bei Großveranstaltungen auf der Talavera oder den Mainwiesen eingesetzt werden, um die Besucher schnell zum und auch wieder vom Veranstaltungsort wegzubringen. Denn im Gegensatz zu den herkömmlichen Zügen müssten die Zweirichtungsbahnen nicht bis in die Zellerau zum Ende der Strecke fahren, um dort an der Wendeschleife zu drehen, sondern könnten dies zeitsparender mit Weichen direkt an der Haltestelle tun.  Auch die Park & Ride-Angebote in der Stettiner Straße oder der Feggrube ließen sich so schneller und flächensparender verwirklichen.

    Nicht auf die Wendeschleife bei Gerbrunn warten

    Keinesfalls wolle man mit dem Antrag die vom Stadtrat beschlossene Neubestellung von Straßenbahnzügen blockieren, betonte Josef Hofmann (FWG). Zwar sei schon eine erste Charge bestellt, für weitere 20 aber sei die Ausschreibung noch nicht erfolgt, ergänzte Friedl. Solche Züge würden es laut Hofmann nämlich auch ermöglichen, kurze Stichstrecken zu verwirklichen, etwa vom Bahnhof über den Berliner Ring bis zur geplanten Multifunktionsarena in der Schweinfurter Straße. "So ließe sich auch die weiterführende Strecke nach Versbach stückweise verwirklichen und finanzieren", führte Joachim Spatz (FDP) an. 

    Gleiches gelte auch für die Linie 6 zum Hubland, sagte Karin Miethaner-Vent. "Da könnte man bereits die Schulen und Uni am Wittelbacher Platz anbinden, ohne auf die Wendeschleife bei Gerbrunn warten zu müssen", so Miethaner-Vent. "Zumal diese Wendeschleifen kostbare Flächen benötigen", betonte Raimund Binder (ÖDP). Er belegte dies mit einem Foto von der Wendeschleife im Stadtteil Rottenbauer.

    "Jetzt werden die Weichen für die Zukunft gestellt"

    Und noch eine große Wendeschleife würde damit unnötig, die seit Jahren geplante Schleife rund um den Ringpark am Bahnhof. Auf diese könne beim Einsatz von Zweirichtungszügen verzichtet werden, so Friedl. Lediglich im Bereich der jetzigen Haltestelle Hauptbahnhof Ost müsse ein Zusatzgleis eingerichtet werden, wie eine Grafik der Arbeitsgruppe Agenda 21 verdeutlichte. Dies erleichtere die weitere Planung im Bahnhofsumfeld.

    "Jetzt werden die Weichen für die Zukunft gestellt", mahnte Friedl und auch Hofmann bekräftigte, man müsse jetzt zeigen dass es vorwärts gehe. "Dass man Ingenieuren solche Lösungen abringen muss, ist schon skurril", fügte Joachim Spatz hinzu.

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