Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Arabella macht Investor Druck

Stadt Würzburg

Arabella macht Investor Druck

    • |
    • |
    Wie leergefegt ist derzeit das Baustellengelände rund um den Hotelturm
in der Schweinfurter Straße. Selbst der Außenaufzug, über den Arbeiter
und Baumaterial nach oben geschafft wurden, ist inzwischen demontiert
worden.
    Wie leergefegt ist derzeit das Baustellengelände rund um den Hotelturm in der Schweinfurter Straße. Selbst der Außenaufzug, über den Arbeiter und Baumaterial nach oben geschafft wurden, ist inzwischen demontiert worden. Foto: FOTO NORBERT SCHWARZOTT

    "Wir sind über den Baustillstand informiert worden und stehen derzeit in intensiven Gesprächen mit dem Investor, inwieweit wir den geplanten Eröffnungstermin Ende März 2006 halten können", sagt Ulrike Birner, Pressesprecherin von Arabella-Sheraton aus München. "Dazu erwarten wir noch im Laufe dieser Woche eine Aussage des Investors", so Birner weiter. "Über den Ausgang und die Konsequenzen werden wir die Medien dann sofort unterrichten", verspricht sie.

    Nach Auskunft von Frankfurter Branchenkennern soll der Hotelturm bereits vor seiner Fertigstellung schon fast für ein Jahr ausgebucht sein, hauptsächlich von Amerikanern und Japanern, die sich zwar für die Weltkulturerbestadt Würzburg interessierten, denen die Namen der bestehenden Würzburger Hotels bislang nicht klangvoll genug gewesen seien. Das will die Arabella-Sheraton-Sprecherin derzeit aber nicht bestätigen.

    Bis Ende Juli sollte die Fassade eigentlich geschlossen sein, doch noch fehlt die Verkleidung der oberen drei Stockwerke. Ein Sprecher des Fassadenbauers Götz-Permasteelisa in der Mainaustraße, der Hersteller- und Montagefirma der Fassadenteile, bestätigt, dass bis Ende vergangener Woche noch Innenarbeiten erledigt wurden.

    "Derzeit läuft nichts", sagt der Mann, der namentlich nicht genannt werden will. Die noch fehlenden Fassadenteile seien bereits produziert, aber wann diese montiert werden, kann er nicht sagen. Über die Gründe will er keine Auskunft geben. "Man könnte auch sagen, wir warten auf ,schönes Wetter'", sagt der Mann mit einem bitteren Lachen.

    Beim Bauherren der zur Euro-Gruppe gehörenden Ibeka im Euro-Center in der Wörthstraße ist niemand erreichbar. Ein zugesagter Rückruf von Vorstand Jürgen Spilker am Montag erfolgte nicht, ab Dienstagmorgen versprach nur noch ein Tonband, dass der "nächste freie Gesprächspartner sich ausschließlich für Sie Zeit nimmt". Ein "freier Gesprächspartner" fand sich aber trotz mehrfacher Versuche nicht.

    Architekt Stefan Buttler vom Büro Planwerk in der Mergentheimer Straße war ebenfalls zu einer Stellungnahme nicht erreichbar, ein Rückruf am Montag erfolgte nicht. Auch über sein Mobiltelefon war der Architekt am Dienstag nicht erreichbar.

    Erste Pläne für das 40 Millionen Euro teure Projekt wurden im Herbst 2002 präsentiert und sorgten sofort für Kontroversen. Nach einer Höhensimulation durch Ballone wurde die Bauhöhe von ursprünglich 70 Metern auf 57 Meter reduziert.

    "Wir sind über den Baustillstand informiert worden"

    Ulrike Birner Arabella-Sheraton

    Baubeginn war im Frühsommer 2004, erste Gerüchte über Zahlungsschwierigkeiten des Bauherren Ibeka tauchten im Oktober vergangenen Jahres auf und verstärkten sich, als der Bau im Januar dieses Jahres vorübergehend zum Stillstand kam. Erst im März 2004 wurde am Turm weiter gearbeitet - bis Ende vergangener Woche.

    Befürchtungen, dass der Turm als Bauruine enden könne, waren von Anfang an nicht verstummt, da die Eurogruppe, zu der Ibeka gehört, nach Veröffentlichungen des Fachblattes Finanztest immer wieder als unseriös bezeichnet wurde. Wie Amtsgerichtsdirektor Roland Stockmann auf VOLKSBLATT-Anfrage bestätigte, sind im Grundbuchamt so genannte Handwerker-Hypotheken zur Sicherung von Forderungen der Handwerker für das Hotelturm-Grundstück eingetragen.

    Bereits zur Jahreswende war ein ebenfalls von der Ibeka gebautes Ärztezentrum auf dem Gelände bezogen worden, nach mehrfacher Terminverschiebung feierte die Siemens-Niederlassung Würzburg Anfang Juli offiziell ihren Umzug in das ebenfalls neu entstandene Bürohaus auf dem ehemaligen BMW-Buchner-Gelände neben dem Hotelturm.

    Die Arabella-Sheraton-Gruppe präsentierte ihr "neues Haus" unter anderem bereits Mitte März bei der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin. Auf der Internetseite von Arabella Sheraton wird das Würzburger Hotel nach wie vor beworben. "Arabella Sheraton eröffnet 2006", heißt es dort. Als Datum für die Übergabe des Hotels war ursprünglich der Sommer dieses Jahres ins Auge gefasst worden, später wurde dieser Termin auf den 31. März 2006 verschoben.

    In dem 57 Meter hohen Gebäude sollen 150 Hotelzimmer entstehen, außerdem ein Restaurant, ein Wellness-Bereich mit Pool, Sauna und Fitnesszentrum sowie 500 Quadratmeter Konferenzfläche.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden