Geschäftsführer Robert Bender ist froh, diesen Auftrag für seine Firma an Land gezogen zu haben. Eine Musterkonstruktion im Maßstab von eins zu eins mit einer Länge von 12 Metern steht derzeit auf dem Firmengelände in der Delpstraße. Vor kurzem war eine Kommission des Investors in Würzburg und begutachtete das Glasdach. "Die haben jedes Detail unter die Lupe genommen und stellen hohe Anforderungen an Architektur, Lichtdurchlässigkeit des Glases usw." mfi sei aber ein sehr fairer Partner, lobt Bender die Zusammenarbeit. Die Musterdachkonstruktion wurde nach der Visite zur Bauausführung freigegeben.
Das künftige Glasdach, das auch in die Fassade übergeht, hat eine Spannweite von 7.50 Meter und eine Höhe von zwei Metern. Das Dach wird in einzelnen Modulen in Würzburg gefertigt und dann in Erlangen zusammengesetzt. 25 Mitarbeiter sind derzeit in der Firma Bender mit dem Projekt beschäftigt, für die Montage werden weitere 20 Stahl- und Metallbaumonteure eingesetzt.
Die Dach- und Fassadenverglasung besteht aus Isolierglas mit einer Sonnenschutzbeschichtung und einer lichtbrechenden bedruckten Folie. In die Dachkonstruktion werden 120 bewegliche Lamellenfenster als Brandschutz eingebaut, die mit Elektromotoren betrieben werden. Diese Fenster werden auch für Lüftungszwecke verwendet.
Das Gesamtgewicht der Glas- und Aluminiumkonstruktion für Glasdach und Fassaden beträgt 295 Tonnen. Die Verglasung wiegt allein 85 Tonnen.
"Aufstand um die Arcaden"
Aufgrund seiner guten Erfahrungen bei der Zusammenarbeit mit mfi kann Robert Bender "überhaupt nicht nachvollziehen, warum in Würzburg um die Arcaden so ein Aufstand gemacht wird". Bender, dessen Firma auch den neuen Bahnhof inklusive Einkaufspassagen in Freiburg im Breisgau geplant und gebaut hat, meint, in Würzburg würde von vielen nicht richtig erkannt, dass jede Epoche ihre eigene Stilistik habe. Dazu gehörten nun einmal auch Einkaufszentren wie mfi sie baue.
"Der Würzburger Bahnhof ist eine Zumutung"
Robert Bender Geschäftsführer
Auch zum Zustand des Würzburger Bahnhofs hat Bender deutliche Worte: "Der ist eine Zumutung", so der Geschäftsführer. Durch die Arcaden würde neben der Kaiserstraße auch die Bahnhofstraße aufgewertet, meint Bender. Und Geschäfte gebe es in Würzburg nicht nur in der Domstraße, sagt er im Hinblick auf den Widerstand der Arcaden.
Die Würzburger Geschäftswelt müsse sich dem Wettbewerb stellen, fordert Bender. Es gebe hier viele Defizite, da sei es gar nicht schlecht, wenn von außen etwas frischer Wind in die Stadt käme.