„Die essen dort kein Pfund Salz“, war einer der skeptischen Aussagen, als vor 25 Jahren im ehemaligen Gasthaus zum Hirschen Ars Musica entstand, als dort Kunst und Kultur in der Kleinstadt Aub angeboten werden sollte. Claus Menth als Sprecher der Auber Vereine wusste von dieser Prognose zu berichten, die sich aber nicht erfüllt hat. Denn Ars Musica feierte jetzt sein 25-jähriges Bestehen.
Zahlreiche Ehrengäste, Politiker wie Kunstfreunde waren aus diesem Anlass nach Aub gekommen. Initiator Johannes Wolf sprach deshalb zu Beginn seinen Dank aus bei seiner Familie, die ihn 25 Jahre lang bei seinen Initiativen unterstützt hat, bei Felix Tannenberg, dem Eigentümer des Hauses, der die Räume zu besonders günstigen Bedingungen bereitstellt, bei dem Verein Ars Musica, bei den auftretenden Künstlern, den Fördergebern, insbesondere der Stadt Aub: „Ars Muscia ist nur in Aub möglich“, so Wolf.
„Da haben wir schon skeptisch hingeguckt“, sagte auch Bundestagsabgeordneter Paul Lehrieder aus Gaukönigshofen über die Anfangszeit. Aber die 25 Jahre haben nach seinen Worten bewiesen, dass da eine tolle Initiative für Aub angestoßen wurde. Stellvertretende Landrätin Karen Heußner sprach von einem Schatzkästchen, das in Aub eine Heimat gefunden habe. Kunst und Kultur werde sonst eher mit der Stadt Würzburg in Verbindung gebracht, nicht mit einer kleinen Stadt am Rande des Landkreises.
Glücksfall für die Stadt
Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib ging weiter. Er würde Ars Musica nicht als Schatzkästchen bezeichnen, sondern als Schatzkiste. Nach seinen Worten ist es nicht selbstverständlich, dass eine solche Initiative über so lange Zeit bestehe. Die Verbundenheit mit der Region und der Fernblick haben gezeigt, wie Kunst europaweit miteinander verbunden sei. Er versprach für die nächsten 25 Jahre, öfter mal dabei zu sein bei den Veranstaltungen von Ars Muscia.
„Es gibt auch gute Tage für eine Stadt, manchmal erkennt man sie erst später“, fasste der Auber Bürgermeister Robert Melber zusammen. Er könne sich erinnern, als sich in Aub eine Künstlerkommune niederließ, junge Leute mit langen Haaren, die von den Nachbarn kritisch beobachtet wurden. Johannes Wolf, einer der Künstler, habe die Skepsis gebrochen mit dem genialen Zug, die musikalische Leitung des Sängerkranzes zu übernehmen. So sei er in Aub zu einer Institution geworden, zu einem Glücksfall für die Stadt.
Der Verein Ars Musica ist eine kleine Gruppe, die aber über die Jahre hinweg sehr stabil geblieben ist, erläuterte Vereinsvorsitzende Eva Wulftange. Die Gruppe arbeite im Hintergrund, stelle das Programm zusammen und setzte es um. Sie bedankte sich bei Johannes Wolf, Manfred Igers, Ray Russel, Freya Schmidt, Burkhard Fleckenstein, Barbara Fleckenstein, Christoph Wünsch und Ruth Leitnecker für die Unterstützung.
Christoph Wünsch und dessen Sohn Cornelius Wünsch gestalteten die Jubiläumsfeier mit musikalischen Darbietungen auf Klavier und Saxophon, Andreas Reuß hielt anlässlich der Veranstaltung einen Vortrag über die Ausstrahlung der Nürnberger Künstler auf die Dörfer der Metropolregion. Insbesondere in den kleinen Gemeinden des Steigerwalds seien zahlreiche Kulturschätze mit Quellen in Nürnberg verborgen.