Verkehrstechnisch ist die Roßsteige schon immer vom Kernort abgehängt. Für Autos existiert keine direkte Verbindung. Auch Fußgänger und Radfahrer können nur unversiegelte Wege ohne Licht nutzen. Das wollen Gemeinderätin Katharina Mette und ihre FWG-Fraktion ändern. Sie fordern, den Sandhügelweg vom Haslachtal hinauf in den Kirschberg II apshaltiert und beleuchtet auszubauen. Zur Bekräftigung hat Mette sich die Unterstützung von 28 Gerbrunnern gesichert.
Die Bushaltestelle „Renzig“ im Inneren Kirschberg II wird gut genutzt. Morgens laufen viele Schüler - auch von der Roßsteige - dorthin, um mit der Linie 14 weiter zu ihrer Bildungseinrichtung fahren zu können. Dabei müssen sie den recht steilen Sandhügelweg erklimmen. Gerade im Herbst und Winter ein Problem, da es dunkel und der Weg unbefestigt ist. Bei Regen verschlammt er, bei Frost gefrieren einige Stellen. Querlaufende Entwässerungsstreifen verbesserten die Lage nicht. Sie setzen sich ebenso zu; die Drainagewirkung ist gleich null.
Kein Vergnügen
Ähnlich wie den Schülern geht es Eltern, die nach Sonnenuntergang von der Arbeit heim kommen. Sie könnten auch den Judenpfad nehmen. Der ist weniger steil, daher meist besser begeh- und befahrbar. Aber er zieht sich in die Länge. Und Lampen fehlen auch dort. Für Mütter oder Väter mit Kinderwagen sind beide Wege kein Vergnügen.
Zwar fährt auch der 34er-Bus Richtung Roßsteige - aber tagsüber nur jede Stunde und abends nicht mehr. Aus all diesen Gründen streben Mette und die FWG im Namen der 28 Unterzeichner an, den Sandhügelweg ausbauen zu lassen.
Bei Bürgermeister Stefan Wolfshörndl (SPD) stößt das auf offene Ohren. Er würde den Ausbau „als Fuß- und Radweg über den Rahmenplan zur Landesgartenschau 2018“ laufen lassen. Der Grund: Dadurch wäre ein maximales Maß an Fördergeld zu erwarten.
Wie berichtet, haben sich die Gemeinden Gerbrunn, Rottendorf, Randersacker und Theilheim zu einer Gemeinschaft zusammengetan, um im Hinblick auf die Gartenschau Projekte anzuschieben. Der ausgebaute Geh- und Radweg könnte Teil eines Rundweges werden, der die Ort vernetzt. Aus Sicht der Verwaltung wäre „eine überregionale Bedeutung beziehungsweise der überörtliche Charakter schlüssig darlegbar“.
Fördergeld könnte vom Landkreis, dem Amt für Ländliche Entwicklung und dem Zweckverband Erholungs- und Wandergebiet Würzburg kommen. Die Beleuchtung ist nicht förderfähig.
Sollte der Ausbau stattfinden, dürfte es eher auf den Judenpfad als den Sandhügelweg hinauslaufen. Ersterer ist weniger steil und daher für Radfahrer besser geeignet. Im jüngsten Gemeinderat gingen die Meinungen auseinander. Winfried Schmitt (CSU) sah den Judenpfad als weiterführende Verbindung zu Kirschberg I und II und zum Aldi im Gewerbegebiet als wichtiger an. Für Nicole Jurowski (SPD) stellt der Judenpfad einen der letzten nicht versiegelten Wege im Ort da. Der Sandhügelweg sei die direktere Verbindung.
Und Katharina Mette? Ihr wäre nur wichtig, dass einer der beiden Wege vernünftig ausgebaut und beleuchtet wird.