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Thüngersheim: Auch am Freiberg sind Felssicherungen erforderlich

Thüngersheim

Auch am Freiberg sind Felssicherungen erforderlich

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    Aus Sicherheitsgründen ist die Gemeinde Thüngersheim erneut gefordert, hinsichtlich Steinschlagschutz oberhalb der Weinbergslagen aktiv zu werden. In der jüngsten Sitzung erteilte der Gemeinderat hierzu mehrheitlich den Auftrag, bei 8 zu 2 Stimmen. Bereits im Februar 2021 waren mehrere tonnenschwere Felsbrocken am Moosberg abgegangen. Es blieb damals bei Schäden an Weinstöcken.

    Im Bereich des Naturdenkmals "Steppenheide am Höngisberg"

    Die Felsen oberhalb der Weinberge in Thüngersheim reagieren zunehmend auf Witterungseinflüsse und klimatische Veränderungen. Regen, Schnee sowie die Sonne und Hitze verursachte extreme Temperaturschwankungen setzen den Millionen Jahre alten Felsformationen merklich zu und machen sie porös. Neues Gefährdungspotenzial wurde im Bereich Freiberg auf einer Länge von etwa 240 Metern registriert. Maßnahmen zum Schutz gegen Steinschlag seien deshalb unvermeidbar, berichtete Bürgermeister Michael Röhm (Bürgerbewegung) dem Gemeinderat in der jüngsten Sitzung.

    Die betreffende Stelle befindet sich nach Röhms Schilderung im Bereich des Naturdenkmals "Steppenheide am Hönigsberg". Deshalb sei die Beteiligung der Unteren Naturschutzbehörde ebenso erforderlich wie eine Überwachung der notwendigen Arbeiten durch ein Fachbüro für Natur- und Artenschutz. Vorbereitende Arbeiten seien in Abstimmung mit der Fachbehörde bereits im Februar erfolgt. Statt der Montage eines Schutzzaunes wie am Moosberg, sei bei der Maßnahme am Freiberg lediglich die Entfernung der vom potenziellen Abgang betroffenen Felsblöcke vorgesehen, teilte Röhm weiter mit.

    Ist die aktuell billigste Lösung auch langfristig die günstigste? 

    Frank Remling (FWT) stellte die Vorgehensweise grundsätzlich infrage. Weder sei geklärt, ob die beabsichtigte Sicherungsmaßnahme zwingend erforderlich sei, noch ob sie eventuell wiederkehrend notwendig werden könnte. Deshalb erachtet er die beabsichtigte Maßnahme als fragwürdig. Möglicherweise sei im Hinblick auf eine langfristige Lösung eine intensivere Untersuchung angebracht. Es sei nicht gewährleistet, dass die aktuell günstigste Sicherungsmaßnahme auf lange Sicht die wirtschaftlichste Variante ist, so Remling vor der Vergabe des Auftrags für Steinschlagschutz am Freiberg.

    Remlings Einwand der möglichen wiederkehrenden Notwendigkeit von Sicherungsmaßnahmen entgegnete Heiko Paeth (Grüne), dass dies bei Naturgefahren generell und angesichts der freiliegenden Felsformationen immer möglich erscheint.

    Untere Naturschutzbehörde erlaubt die vorgesehenen Arbeiten

    In Vorbereitung der beabsichtigten Sicherungsmaßnahme im Bereich des Naturdenkmals "Steppenheide am Hönigsberg" hatte die Verwaltung bereits Kontakt mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt. Hinsichtlich der Durchführung der Maßnahme wurde Seitens der Behörde eine Befreiung erteilt zur Beräumung einzelner abbruchgefährdeter Felsblöcke und die Befüllung von Hohlkehlen mit Spritzbeton. In die Befreiung mit einbezogen ist auch das notwendige Entfernen oder auf Stock setzen von Gehölzen.

    Die Kosten für die Sicherungsmaßnahme wurden auf rund 39.500 Euro geschätzt. Die öffentliche Ausschreibung ergab drei Angebote. Das günstigste schloss mit einer Gesamtsumme von 27.514 Euro. Dem Vorschlag des Planungsbüros zur Vergabe der Arbeiten an den wirtschaftlichsten Anbieter folgte der Gemeinderat mehrheitlich.

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