Das im Nordosten des afrikanischen Kontinents gelegene Äthiopien ist in mehrfacher Hinsicht ein besonderes Land. Es wird gerne als die „Wiege der Menschheit“ bezeichnet, weil es wohl schon 3,2 Millionen Jahre vor unserer Zeitrechnung besiedelt war. Andere nennen es das „Dach Afrikas“, weil es neben Lesotho (Südafrika) das höchstgelegene Land des afrikanischen Kontinents ist. Aber neben diesen beiden Besonderheiten hat Äthiopien auch hinsichtlich Kultur, Musik, Religion und Küche eine Menge zu bieten. Diese Vielfalt will die Benefizveranstaltung „Feel Ethiopia“ nahebringen, die am Samstag, 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit, von 17 bis 19.30 Uhr im Mainfranken Theater stattfindet.
Die Veranstalter, das Manfranken Theater und die Karlheinz-Böhm-Stiftung „Menschen für Menschen“, laden zu einer kulturellen Reise ein, die Äthiopien mit allen Sinnen erlebbar machen soll. Es soll ein Tag der Vielfalt sein und gerade in den heutigen Zeiten als ein Zeichen für Weltoffenheit verstanden werden. Schließlich kommen viele der Flüchtlinge, die heute hierzulande Zuflucht suchen, aus Äthiopien und dem benachbarten Eritrea.
Eine äthiopische Party
Bei einer kulturellen Reise darf natürlich die Musik nicht fehlen. Für die sorgen der äthiopische Keyboarder und Saxophonist Ayele Gessesse und der Sänger Yamlaksira, die mit den Besuchern eine äthiopische Party feiern wollen. Über seine äthiopische Heimat, ihre Geschichte sowie die ethnische und kulturelle Vielfalt wird der in Würzburg lebende äthiopische Journalist Addis Mulugeta berichten, der 2011 mit dem Würzburger Friedenspreis ausgezeichnet wurde.
Mode spielt in vielen afrikanischen Ländern bei den Frauen eine wichtige Rolle, auch und gerade in der jungen Generation. Darüber berichtet der Stargast des Abends Sara Nuru, die 2009 zu Germany's Next Topmodel gekürt wurde.
Einblicke in das Leben einer äthiopischen Großfamilie und in die Unterschiede zwischen den Gesellschaften in Äthiopien und Deutschland geben in Erzählungen und Bildern Theater-Geschäftsführer Dirk Terwey und seine äthiopische Frau Bethlehem.
Äthiopien ist berühmt für seine Kaffeezeremonien. Kaffee ist dort nicht nur ein Nahrungsmittel und Getränk, sondern ein Kulturgut. Äthiopische Frauen zeigen in der Pause den Umgang mit Kaffee, der seinen Namen von der äthiopischen Provinz Kaffa erhalten hat.
Kultur und Religion
Das Ensemble des Mainfranken Theaters erinnert mit einem Bühnenstück an den französischen Schriftsteller Arthur Rimbaud, der von 1854 bis 1891 in der äthiopischen Stadt Harar lebte. Intendant Hermann Schneider und seine Schauspieler werden an diesem Abend kulturelle und menschliche Vielfalt einer nationalen Einfalt entgegensetzen.
Seit einiger Zeit gibt es in Würzburg auch eine äthiopisch-orthodoxe Gemeinde, deren Priester die Besonderheiten seiner Religion erklären wird. Und natürlich dürfen im Anschluss an das reichhaltige Kulturprogramm Kostproben aus der äthiopischen Küche nicht fehlen.
Im Foyer des Theaters wird der Fotograf Mario Gerth Bilder seiner „Biblischen Reise“ zeigen, bei der er hunderte von Kilometern durch das äthiopische Hochland wanderte und äußerst eindrucksvolle Fotografien mitgebracht hat.
Mit dem Erlös des Abends wird ein Projekt von „Menschen für Menschen“ in Äthiopien, nämlich die Behandlung der Augenentzündung Trachom, unterstützt. Eintrittskarten zum Preis von 16 Euro auf allen Plätzen sind ab sofort an der Kasse des Mainfranken Theaters erhältlich. Ermäßigte Karten gibt es für zwölf, Kinder zahlen fünf Euro. Speisen und Getränke sind in den Preisen nicht enthalten.