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WÜRZBURG (IW): Auf den Spuren der Steine: Würzburger Steinbrüche

WÜRZBURG (IW)

Auf den Spuren der Steine: Würzburger Steinbrüche

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    Klaus-Peter Kelber, Martin Okrusch, Verena Friedrich und Michaela Neubert (von links) haben sich intensiv mit  Würzburger Steinbrüchen beschäftigt und veröffentlichten nun das Resultat ihrer Forschungen unter dem Titel „Würzburger Steinbrüche“ in dem jüngst erschienenen und jetzt vorgestellten 105. Band der Reihe „Mainfränkische Hefte“.
    Klaus-Peter Kelber, Martin Okrusch, Verena Friedrich und Michaela Neubert (von links) haben sich intensiv mit Würzburger Steinbrüchen beschäftigt und veröffentlichten nun das Resultat ihrer Forschungen unter dem Titel „Würzburger Steinbrüche“ in dem jüngst erschienenen und jetzt vorgestellten 105. Band der Reihe „Mainfränkische Hefte“. Foto: FOTO Verein Mainfränkischer Kunst und Geschichte

    Der neue Band enthält – als Ergebnis langjähriger interdisziplinärer Zusammenarbeit von Geowissenschaftlern und Kunsthistorikerinnen – zwei Publikationen über „Historische Steinbrüche im Würzburger Stadtgebiet im Wandel der Zeit“ und „Die geologische Erforschung und Kartierung des Würzburger Stadtgebiets von den Anfängen bis 1925“. Ergänzt wird das 105. Mainfränkische Heft durch Beilagen: eine farbige geologische Karte des Würzburger Stadtgebiets und – als Novum in dieser Reihe – eine CD mit digitalisierten Karten.

    Dass diese auf den ersten Blick vielleicht „schwere“ Kost interessante und überraschende Forschungen wiedergibt, machten der Vorsitzende des Vereins, Dr. Ernst-Günter Krenig, und die Autoren – Martin Okrusch, Klaus Peter Kelber, Verena Friedrich und Michaela Neubert – bei der Präsentation des Heftes im Mineralogischen Museum der Universität klar.

    Man muss nur offenen Auges das von Naturstein aus dem unterfränkischen Raum geprägte historische Stadtbild Würzburgs betrachten. Neubaukirche und Marienkapelle sind aus rotem Mainstandstein erbaut, die Bastionen der Festung Marienberg bestehen aus grauem Quaderkalk, die Residenz aus grünlichem Keuper-Sandstein. Und woher stammen all diese Steine? Aus Würzburg und Umgebung.

    „Fensterblicke in die erdgeschichtliche Vergangenheit“

    Klaus Peter Kelber Autor

    Das Studium historischer Karten aus dem Bayerischen Staatsarchiv, dem Stadtarchiv, dem Mainfränkischen Museum und der Unibibliothek führte zu dem verblüffenden Ergebnis, dass es selbst im unmittelbaren Stadtgebiet Würzburgs zahlreiche, teils kurzlebige, teils lang genutzte Steinbrüche gab, die Werksteine für den lokalen Gebrauch lieferten. Einer der großen und von erheblicher Bedeutung für den Bau der Würzburger Residenz, der 1596 erstmals urkundlich erwähnte Werksteinbruch am Faulenberg, existierte sogar bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Zwar sind diese Steinbrüche jetzt verschüttet, rekultiviert oder überbaut. Aber dank schriftlicher Quellen (Würzburger Ratsprotokolle und der Bauakten der Residenz) lässt sich ihre topografische und geologische Position noch ermitteln. Zugleich liefern diese Quellen interessante Ergebnisse zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Stadt.

    Steinbrüche stellen aber auch „Fensterblicke in den Feinbau geologischer Schichten, in die erdgeschichtliche Vergangenheit“ dar, verdeutlichte Klaus Peter Kelber. „Sie waren daher nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, sondern gaben Aufschlüsse für die geologische Wissenschaft, die sich seit dem Ende des 18. Jahrhunderts etablierte.“

    Buch-Tipp

    Würzburger Steinbrüche Erhältlich ist der Band zum Preis von 14,90 Euro (bzw. 9,90 Euro für Mitglieder des Vereins) in der Geschäftsstelle der Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte im Pleicher Handwerkerhaus, Pleicherkirchgasse 16 in Würzburg, Tel. (09 31) 8 80 65 40 (Di.-Fr. 14-18 Uhr) sowie im Internet unter www.freunde-mainfranken.de.

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