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WÜRZBURG: Auf der Bühne neben Gustaf Gründgens

WÜRZBURG

Auf der Bühne neben Gustaf Gründgens

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    Hildegard Richter – hier ein Bild aus früheren Tagen, wird an diesem Donnerstag 90.
    Hildegard Richter – hier ein Bild aus früheren Tagen, wird an diesem Donnerstag 90. Foto: PRIVATFOTO

    Während der Zeit im Lyzeum der Englischen Fräulein erregte bei Schulaufführungen ihr schauspielerisches Talent Aufmerksamkeit; und sie setzte im Elternhaus durch, bei Carl Bernhard, damals hoch angesehener Schauspieler des Stadttheaters, Schauspielunterricht nehmen zu dürfen. In Berlin gab es die renommierte Schauspielschule des Deutschen Staatstheaters. Hildegard Schuchbauer stellte sich im Alter von 16 Jahren der Aufnahmeprüfung. Aus mehreren hundert Bewerbern wurden nur acht zur kostenfreien Ausbildung ausgewählt; sie zählte dazu.

    Nach dem Studium betraute man sie im Staatstheater mit Rollen neben Größen wie Käthe Gold, Gustav Gründgens, Karl Krauß und Theo Lingen. Nach der Berliner Zeit führten Hildegard Richter erste Engagements nach Neiße, Zittau, Elbing und Königsberg, bis sie 1940 Otto Falckenberg an die Kammerspiele München holte. Dort begegnete sie dem Schauspieler Friedrich Georg Richter. 1942 gaben sie sich das Ja-Wort. 1943 wurde Sohn Florian geboren. Es folgten schwere Jahre der Trennung und Entbehrungen. Schließlich verloren sie im Krieg alles – sowohl in München als auch in Würzburg.

    Evakuierung aufs Land

    Es folgte die Evakuierung der jungen Mutter mit Sohn und Verwandten aufs Land. Mann und Bruder gerieten nach Kriegsende in Gefangenschaft. 1947 war die Familie endlich wieder vereint. Alles war zerstört und ein erneuter Kampf um Existenz begann – zunächst mit Gastspielen unter anderem am Theater Bamberg, wo sie mit ihrem Mann auf der Bühne als Gretchen und Faust stand. Danach folgten Engagements ans Grenzlandtheater Saarbrücken, das Deutsche Theater Konstanz unter Heinz Hilpert und in die Heimatstadt Richters, ans Landestheater Salzburg. 1955 kam Tochter Bettina zur Welt; ein Jahr später verlor Hildegard Richter den geliebten Lebenspartner an den Spätfolgen der Kriegsstrapazen.

    1959 kehrte sie zurück in ihre Heimatstadt Würzburg. Bald konnte die altbekannte Firma Schuchbauer wieder eröffnet werden. In den 60ern begann sie Modellierkurse Richard Rothers zu besuchen und später folgte die Teilnahme an Bildhauerkursen der Sommerakademie Salzburg. Für Kinder gab sie selbst Modellier- und Malkurse, dazu wurde sie immer wieder für Dichterlesungen eingeladen und erteilte Phonetik- und Schauspielunterricht.

    Ihr Vortrag in der Akademisch-Musikalischen Verbindung Würzburg (AMV) im Jahr 1998 über das Leben Armin Knabs, den sie persönlich gekannt hatte, und die Lesung aus dem Werk Max Dauthendeys, brachten sie in Kontakt mit der Studenten-Theatergruppe der AMV. Seit 1998 bis heute erarbeitet sie mit diesem ambitionierten Team jährlich ein bis zwei Stücke für die Bühne des AMV wie „Bunbury" von Oscar Wilde, „Spiel's nochmal, Sam" von Woody Allen und „Die kahle Sängerin" von Eugene Ionesco.

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