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FRAUENLAND: Auferstehungskirche: Volkskirche im besten Alter

FRAUENLAND

Auferstehungskirche: Volkskirche im besten Alter

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    Ein Tag der Freude: Die evangelische Gemeinde Auferstehungsgemeinde in der Gartenstadt Keesburg feierte Ende Mai 1962 die Grundsteinlegung für ihre Kirche. HANS HEER
    Ein Tag der Freude: Die evangelische Gemeinde Auferstehungsgemeinde in der Gartenstadt Keesburg feierte Ende Mai 1962 die Grundsteinlegung für ihre Kirche. HANS HEER Foto: Foto:

    „Er ist nicht hier. Er ist auferstanden“: Seit 50 Jahren erinnert an der Altarwand der Auferstehungskirche die im Matthäus-Evangelium überlieferte Osterbotschaft des Engels in griechischen Buchstaben die evangelischen Christen der Keesburg daran, dass das Leben nicht mit dem Tod am Ende ist. Die von dem Wielinger Bildhauer Karlheinz Hofmann aus Kalkstein gemeißelte Auferstehungsgruppe, zu der auch die drei Frauen am Grabe, ein erschrockener Wächter und ein Kreuz als Symbol des auferstandenen Christus gehören, bildet einen Blickfang in der von dem Münchner Architekten Franz Lichtblau geplanten Kirche.

    Im frisch gestrichenen Kirchenbau feiern auch an diesem Sonntag Regionalbischof Christian Schmidt und Pfarrerin Sabine Schrick um 10 Uhr den Jubiläumsgottesdienst.

    Ein großes Fest hat die Gemeinde anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens schon Anfang Juli 2012 gefeiert. Auf dem bunten Programm standen nicht nur ein begeistert aufgenommener Auftritt des Frauenkabaretts „Die Avantgardinen“, ein Familiengottesdienst mit anschließendem Liedersingen und ein Getränkekisten-Wettstapeln, sondern auch eine Geschichten-Erzählwerkstatt der Grundschulkinder.

    Den Status quo der Auferstehungskirche, mit 50 Jahren einer Jubilarin „im besten Alter“, fasste Pfarrerin Schrick kürzlich prägnant zusammen: „Wir sind eine aufgeschlossene, selbstbewusste Kirchengemeinde, die eine reine volkskirchliche Prägung aufweist. Sowohl sehr Wohlhabende als auch Menschen, die am Existenzminimum leben, finden in unserer Gemeinde eine innere und spirituelle Heimat.“ Besonders bemerkenswert sei die dörflich anmutende Struktur der Keesburg und damit auch der Gemeinde: „Die Menschen hier haben ein großes soziales Gewissen. Das zeigt sich bei der Gründung der Lebenshilfe und der Arbeit mit altersverwirrten Menschen in unseren Räumen.“ Bodenständigkeit sei ein weiteres Charakteristikum: „Wir haben einen realistischen Blick für das Nötige und Mögliche und leben nicht über unsere Verhältnisse.“

    Hohen Stellenwert besitzt in der Auferstehungskirche von Anfang an die Musik. Seit 1996 wirkt Lilo Kunkel dort als Organistin, und mit der 2007 eingeweihten Orgel des Orgelbaumeisters Alfons Zeilhuber aus Sonthofen verfügt sie über ein Instrument mit acht klingenden Registern. Die promovierte Musikwissenschaftlerin unterrichtet Musiktheorie an der hiesigen Hochschule für Musik und hat sich als Jazz-Virtuosin an der Orgel einen überregionalen Namen gemacht. Jeden 1. Sonntag im Monat gestalten im Rahmen der Reihe „Besondere Musik“ auch Solisten und Ensembles, die nicht der Gemeinde angehören, Gottesdienste im Lichtblau-Gotteshaus mit.

    Regelmäßig sind die rund zehn Sänger des Vokalensembles in der Auferstehungskirche zu hören, die unlängst mit Liedern Luthers und seiner Zeitgenossen auch den von Pfarrerin Schrick und Rota Klaeger geleiteten „Luther-Gottesdienst“ gestaltet haben. „Die Lutherpredigt am 11. November hat mir großen Spaß gemacht“, sagt Sabine Schrick.

    Eine wichtige Rolle im Gemeindeleben spielt der seit 2006 von Michael Munzert geleitete Posaunenchor der Auferstehungskirche. 20 Musiker von neun bis 74 Jahren treffen sich jeden Donnerstag zur Probe. Sie verfügen mit klassischen Bläsersätzen, Swing-, Pop-, und Rockstücken, freier Bläsermusik, Spirituals und Chorälen über ein breites Repertoire an Stücken von der Renaissance bis zur Moderne. „Dass wir eine bunt gemischte, sehr nette Truppe mit unterschiedlichen Persönlichkeiten haben, die sich gegenseitig ergänzen, macht es für mich um so interessanter“, so charakterisiert Munzert, der auch die Dekanatsmusikschule leitet, seine Truppe. Unlängst hat der Posaunenchor die Enthüllung des Gedenksteins verschönt, der an die 200-jährige Erstbesiedlung der Keesburg durch Maurermeister Joseph Kees im Jahr 1812 erinnert.

    „Mit der katholischen St.-Alfons-Gemeinde ist die Auferstehungsgemeinde in enger ökumenischer Partnerschaft – auf Augenhöhe – verbunden“, so Schrick. Diese Partnerschaft wird auch auch am Sonntag zu hören sein – die vier Glocken der Auferstehungskirche sind auf das Geläute der katholischen Schwesterkirche St. Alfons abgestimmt.

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