Es waren auch für Heinz Koch bewegende Momente, als er die 24 Jahre seiner Amtszeit als Eibelstadter Bürgermeister im Zeitraffer vor sich ablaufen sah. Die beiden jungen Betreiber der Internet-Plattform www.eibelstadt-aktuell.de, Maximilian Kuhbandner und Simon Rüger, hatten Weggefährten Kochs befragt und für den Abschiedsempfang der Stadt einen kurzen Film daraus produziert.
Zum Ausdruck kam, was Kochs Nachfolger Markus Schenk zuvor in seiner Laudatio schon hervorgehoben hat: Heinz Koch hat viel bewegt. Das bestätigte den beiden Jungfilmern auch Klaus D. Mapara, Geschäftsführer des Krick-Verlags. Die Ansiedlung des Verlags im neuen Gewerbegebiet Mainpark war ein wichtiger Schritt in der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt. Und ohne Kochs beharrliches Wirken, so Mapara, hätte sich das Unternehmen wohl nie in Eibelstadt angesiedelt.
Heinz Koch, der Stratege und Macher – seine kluge Grundstückpolitik war der Schlüssel zu der Entwicklung, die Eibelstadt in den vergangenen zwei Jahrzehnten genommen hat. Am Hotel „Kapellenberg“, in dem die Feier für ihn und die scheidenden Stadträte stattgefunden hat, wird dies besonders deutlich. „Mein Meisterstück“, sagt Koch selber.
Ein Jahrzehnt lang hatte er sich um die Ansiedlung eines Hotels bemüht – im Wissen um das Potenzial, das in dem Standort nahe der Autobahn steckt. Dass heute neben dem Hotel ein Pflegeheim und eine moderne Anlage mit altengerechten Wohnungen stehen, ist ebenfalls Kochs Werk.
„Große Ziele werden nicht durch Stärke erreicht, sondern durch Ausdauer“, hatte Markus Schenk zuvor zitiert. Mit seiner Frau Marika hat Heinz Koch dort vor wenigen Tagen erst eine neue Wohnung bezogen – äußeres Zeichen seines Abschieds vom Rathaus, in dessen nächster Nähe er sein Leben bisher verbracht hatte. Seit 1978 gehörte Heinz Koch dem Stadtrat an, 1990 wurde er zum Bürgermeister gewählt. „Ich hab mein Hobby zum Beruf gemacht“, sagt er heute, „es ist zwar manchmal zur Arbeit geworden, aber ich hab es gern getan.“
Den Titel „Altbürgermeister“ verlieh ihm der Stadtrat zum Abschied – alt im Sinne von erhaben, wie Koch betont. Den Titel trage er natürlich gern – „Ich hab schon Visitenkarten drucken lassen.“ Ganz aus dem öffentlichen Leben wird sich Heinz Koch also sicher nicht verabschieden. Daran hindert ihn schon allein sein Kreistagsmandat, das er bei der jüngsten Wahl wiedererlangt hat.
Auch dem Ortsleben möge er aktiv verbunden bleiben. Das wünschen sich zumindest Feuerwehrkommandant Artur Fröhling und sein Stellvertreter Werner Röder. Die Belange der Wehr habe Koch stets unterstützt, so Fröhling.
Mit dem Verdienstorden des Landesfeuerwehrverbands sei ihm deshalb eine Auszeichnung zuteil geworden, die nur wenige Bürgermeister ihr Eigen nennen können.
Zum Abschied schenkten sie ihm eine handgeschnitzte Figur des heiligen Florian für sein neues Heim. Auch darin erkennt Heinz Koch sofort den praktischen Zweck: „Die lass' ich weihen, und dann meld' ich meine Brandversicherung ab“, scherzte er.
Anerkennung war dem Sozialdemokraten, trotz mancher Auseinandersetzung, auch über Parteigrenzen hinweg zuteil geworden. „Du warst mir ein Vorbild“, so der Sprecher der CSU-Stadtratsfraktion, Peter Wolf.
Zu einem Abschiedsfest für Heinz Koch lädt die Stadt Eibelstadt alle Bürger und Vereine am 3. Oktober ein, zeitgleich mit dem Eibelstadter Weinrendezvous.
Der Film über die Amtszeit von Heinz Koch im Internet unter www.eibelstadt-aktuell.de.