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Aus der Schneiderin wurde eine legendäre Malerin

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Aus der Schneiderin wurde eine legendäre Malerin

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    Rita Kuhn in ihrer Ausstellung, die bis zum 29.  Dezember im Beratungscenter der Sparkasse in der Hofstraße  7 zu
sehen ist. Links ein Porträt, das Rita Kuhn von ihrer Lehrmeisterin Gertraud Rostosky gemalt hat; das rechte Bild
zeigt Rita Kuhn als junge Frau, porträtiert von Gertraud Rostosky.
    Rita Kuhn in ihrer Ausstellung, die bis zum 29.  Dezember im Beratungscenter der Sparkasse in der Hofstraße  7 zu sehen ist. Links ein Porträt, das Rita Kuhn von ihrer Lehrmeisterin Gertraud Rostosky gemalt hat; das rechte Bild zeigt Rita Kuhn als junge Frau, porträtiert von Gertraud Rostosky. Foto: FOTO THOMAS OBERMEIER

    "Wir möchten heute eine Künstlerin ehren, die wie keine andere zu einem Teil dieser Stadt verschmolzen ist und die Geschichte Würzburgs, die Wirren des Zweiten Weltkriegs und die lange, schwierige Aufbauzeit danach bis hinein ins schnelllebige Heute hautnah erlebt hat." Mit diesen Worten begrüßt die Kuratorin der Sparkasse, Angelika Stitz-Watzek, die Künstlerin. Als eine "lebende Legende" bezeichnet sie die Malerin, die am 9.  Oktober ihren 90.  Geburtstag gefeiert hat.

    Als "initialzündend" habe sich der Aquarellkasten erwiesen, den Rita Kuhn als Kind von ihrer Tante geschenkt bekam, führte Stitz-Watzek aus. Nach dem Abitur machte Kuhn, die im mecklenburgischen Altbessin geboren wurde, 1935 in Würzburg eine Lehre als Schneiderin. Ihre Eltern haben ihr keine künstlerische Ausbildung bezahlen können, so die Kuratorin. Obwohl Rita Kuhn diese Jahre als "trostlos" empfand, habe sie ihren Traum nicht aufgegeben, Malerin zu werden.

    Nach Abendkursen im Malen und Zeichnen beim Polytechnischen Verein bewarb sich Kuhn bei ihrer "Lehrmeisterin, Muse und ihrem künstlerischen Meilenstein", Gertraud Rostosky. "Bei ihr habe ich das Raum-Empfinden gelernt", sagt die heute 90-Jährige.

    Vertraute und Sekretärin

    "Sie wurde auch bald deren Vertraute und Sekretärin", so Stitz-Watzek. Wegbegleiter und Lebensgefährte von Rita Kuhn wurde der Würzburger Dichter und Pazifist Ludwig Röder, den die Künstlerin auf Rostoskys Gut "Zur Neuen Welt" kennenlernte.

    Noch heute lebe die 90-jährige Malerin in ihrem Atelier in der Franziskanergasse, wo sie in den 70er-Jahren einen Dichter-Kreis gründete, sagt Stitz-Watzek. Ihre Forderung, "in die Dinge mehr geistige Kräfte zu investieren", habe auch heute noch für sie "unbedingte Gültigkeit".

    Auf eine Stilrichtung habe sich Kuhn nicht festlegen lassen, so die Kuratorin. Sie wanderte vielmehr künstlerisch-experimentierend zwischen Blumen-Arrangements und Landschaften über Porträts bis zu abstrakten Glasmalereien. "Ich habe viel lernen müssen und ganz für die Kunst gelebt", bekennt die Künstlerin.

    Als einen Menschen, "der sich seine innere Klarheit und Wahrhaftigkeit bis heute erhalten hat", bezeichnet Stitz-Watzek, die die Ausstellung organisiert hat, die Künstlerin. Ihre Werke seien stets geprägt gewesen "von Aufgeschlossenheit und Weltoffenheit", lobte Nikolaus Peter Hasch, Vorstandsmitglied der Sparkasse.






    Die Ausstellung "Malerei und
    Zeichnung" ist im ersten Stock zu
    sehen. geöffnet Montag, Dienstag,
    Mittwoch und Freitag von 830 bis
    1630 Uhr, Donnerstag von 830 bis
    1730 Uhr (bis 29.  Dezember).

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