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HÖCHBERG: Aus drei Tagen wurden 30 Jahre

HÖCHBERG

Aus drei Tagen wurden 30 Jahre

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    Sebastian Reich mit seiner Nilpferddame Amanda stammt aus Höchberg.
    Sebastian Reich mit seiner Nilpferddame Amanda stammt aus Höchberg. Foto: Matthias Ernst

    Vor 30 Jahren hatte der damalige Bürgermeister Werner Hillecke die Idee von einer Dienstreise mitgebracht, im Dachstuhl des frisch renovierten Altbaus des „Lamm“-Komplexes einen Raum für die Kultur einzurichten. Ein Raum für Ausstellungen und Veranstaltungen fehlte damals in der Gemeinde. So entstand das „Kulturstüble“, das heute aus dem kulturellen Leben nicht mehr wegzudenken ist.

    Von Anfang an dabei waren Marlis und Ernst Härtel. „Werner Riegel war damals Gemeinderat und hatte uns angesprochen, ob wir zur Eröffnung die Bewirtung übernehmen können“, erinnert sich Ernst Härtel. Erster Künstler, der auftrat, war Harald Schmidt. Er kam direkt aus dem Kom(m)ödchen in Düsseldorf und war noch nicht so bekannt wie heute. „Der war damals ganz unkompliziert“, sagt Marlis Härtel. Viele weitere Künstler folgten im Laufe der Jahre.

    Anfangs lag die künstlerische Leitung in den Händen von Helmut Siedler. Er organisierte Ausstellungen, Hobbymärkte, Lesungen oder musikalische Darbietungen. Zwischendurch wurde das Kulturstüble intensiv von den Höchberger Vereinen genutzt. Härtels erinnern sich an viele Weihnachtsfeiern, auch die gemeindliche, oder Neujahrsempfänge. Über Jahre hinweg war die Osterausstellung des Verschönerungsvereins ein Zuschauermagnet. Marlis und Ernst Härtel immer mittendrin.

    Was als Aushilfe für eine Eröffnung begann, wurde eine Daueraufgabe. Nachdem Helmut Siedler das Amt abgegeben hatte, traten Gabriele Hammer und Klaus von der Wahlen die Nachfolge an. Mit Reinhard Klinger kam dann vor 20 Jahren eine neue Konstante hinzu. „Was aus der guten Stube geworden ist, ist sein Verdienst“, lobt Marlis Härtel den Höchberger Kulturreferenten.

    Klinger schaffte es, für viele Künstler ein Sprungbrett zu bieten, so war Urban Priol oft im Kulturstüble zu sehen und zu hören. Für Bauchredner Sebastian Reich, der in Höchberg geboren ist, war das Kulturstüble immer ein Ort, der mit seiner Karriere ganz eng verbunden ist. Namen wie Michel Müller wurden dank der Auftritte im Kulturstüble erst bekannt. „Ich erinnere mich noch an den ersten Auftritt von Müller, da war er grottenschlecht vor nur 15 Zuschauern“, so Ernst Härtel. Aber ein Jahr später hatte er seine Technik und sein Programm umgestellt und begeisterte vor vollem Haus. Und dieses volle Haus kann Reinhard Klinger oft vermelden. Nicht nur Kabarett wird mittlerweile im Kulturstüble geboten, auch musikalische Größen waren ein ständiger Gast im Dachstuhl des „Lamm“-Komplexes.

    Von Anfang an dabei war Percussionist Thomas Hupp mit wechselnden Programmen. „Besonders in Erinnerung ist mir der Abend mit mongolischer Musik oder die Weltmusik mit Thomas“, blickt Ernst Härtel zurück.

    Dabei waren die Härtels nicht nur bei der Betreuung der Künstler aktiv, auch die Versorgung der Besucher der Kleinkunstbühne mit Getränken war von Anfang an ihre Aufgabe. „Wenn es mal hektisch wird, ist meine Frau immer der ruhende Pol,“ lobt Ernst Härtel seine Frau. Er ist zuständig für den Bühnenbau, die Bestuhlung und die Technik. Und nach der Veranstaltung wird wieder aufgeräumt, gesaugt oder gereinigt, denn das Kulturstüble steht auch der Volkshochschule und dem Heimat- und Trachtenverein zur Verfügung. Dann müssen andere Gegebenheiten herrschen, als bei einem Künstlerantritt. Jede Getränkeflasche, die im „Stüble“ verkauft wird, muss Härtel eigenhändig die vielen Treppen hinaufschleppen und in den Kühlschränken deponieren.

    All das machen Härtels nun schon 30 Jahre und es macht ihnen immer noch Spaß. „Ich kenne viele Stammgäste persönlich und wir versuchen immer das Beste für den Künstlerauftritt vorzubereiten“, sagen beide Härtels, die von Anfang an das Vertrauen der jeweiligen Bürgermeister hatten und haben. „Wenn jetzt das Kulturstüble umziehen muss in die neue Kulturscheune werde ich gerne beim Start mithelfen, wenn ich gefragt werde.

    Dann will ich mich da aber zurückziehen. Wir sind beide in einem Alter, in dem man etwas kürzer treten soll“, so Endsiebziger Ernst Härtel.

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