Im Schulausschuss wurde zwar noch nicht endgültig über das Aus der Schule entschieden, dies ist Sache des Stadtrats. Dessen Zustimmung wird aber an diesem Donnerstag erwartet. Die Weichen sind gestellt.
Grünen-Stadträtin Benita Stolz wollte den Ball zurück nach München spielen: Es liege an der ungerechten Verteilung der Gelder, dass die Stadt ihre eigene Schule dicht macht. Stolz: „Wir schließen nicht gerne ein Gymnasium.“ Schul- und Kulturreferent Muchtar Al Ghusain erklärte, er sei sich der Verantwortung den Schülern und Lehrern gegenüber bewusst. Pädagogisch sinnvoller Unterricht müsse möglich sein, trotz des Wissens um die Verkleinerung beziehungsweise das Auslaufen der Schule. „Wir versuchen zu koppeln“: Die nötigen Lehrer würden zur Verfügung gestellt, im Zweifel durch Zeitverträge mit neuem Personal.
Denkbar sind für ihn auch Abordnungen von Lehrern zwischen staatlichen und dem städtischen Gymnasium. Entsprechend war man vorgegangen, als die städtische Schönborn-Realschule noch existierte: Lehrer der damals neu entstandenen – staatlichen – David-Schuster-Realschule und der städtischen Realschule halfen sich gegenseitig aus. Die städtische Realschule wurde schließlich zum Schuljahr 2006/2007 aufgelöst.
Aufgrund der vorhandenen Schülerzahlen legte die Schulverwaltung Tabellen vor und entwickelte Szenarien, wie die Stadt finanziell am günstigsten fährt. Es würde demzufolge keinen Sinn machen, ab sofort keine Eingangsklassen am städtischen Gymnasium mehr zuzulassen, weil dann ein Überhang an Lehrkräften bestünde – bei überproportional sinkenden Lehrpersonal-Zuschüssen vom Freistaat. Es gehen aber immer mehr Lehrer in den Ruhestand; der Altersdurchschnitt liegt am Moz/S erheblich über 50 Jahren. Folglich „rentiert“ es sich, den weniger werdenden Lehrern auch immer weniger Schüler gegenüberzustellen, also auch keine Eingangsklassen mehr zuzulassen und nur noch in Einzelbereichen Lehrkräfte einzustellen – so lange, bis der letzte Jahrgang geht.
Werden jährlich zwei Eingangsklassen bis zum Schuljahr 2012/13 eingeschult, dann verlassen die letzten Schüler das Haus nach dem Schuljahr 2020/21. Dies ist geplant.