(vh) Jungen Menschen auch „ohne Olympianorm“ eine Chance auf eine Ausbildung zu geben – dazu rief die Arbeitsagentur am Tag des Ausbildungsplatzes auf. Eine solche Strategie ist im ureigensten Interesse der Unternehmen, hebt man in der Agentur hervor. Denn: Aufgrund des demographischen Wandels scheiden in den kommenden Jahren mehr ältere Arbeitnehmer aus dem Erwerbsleben aus als Jüngere zur Verfügung stehen.
Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen gelte es jetzt, sich frühzeitig den Fachkräftenachwuchs zu sichern, so der Chef der Arbeitsagentur Eugen Hain.
Im April standen 1392 unbesetzten Lehrstellen im Agenturbereich noch 1630 nicht vermittelten Bewerber gegenüber. Zwar würde erfahrungsgemäß in den nächsten Monaten noch viel Bewegung in den Ausbildungsmarkt kommen; Fachkräfte der Arbeitsagentur stellen aber fest, dass viele Unternehmer gezwungen sein werden, ihre Auswahlstrategie zu überdenken.
Jugendlichen mit „ungünstigeren Startchancen“ sollten daher schon jetzt Angebote unterbreitet werden, damit offene Ausbildungsstellen nicht unbesetzt bleiben.
Zu den Top 10 der in den vergangenen Monaten gemeldeten freien Ausbildungsstellen zählen folgende Berufe: Verkäufer, Industriekaufmann, Kaufmann im Einzelhandel, Kaufmann im Groß- und Außenhandel, Kaufmann für Bürokommunikation, Koch, Bankkaufmann, Hotelfachmann, Fachverkäufer Lebensmittelhandwerk – Schwerpunkt Bäckerei – und Fachkraft für Lagerlogistik.