Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Ochsenfurt
Icon Pfeil nach unten

Sommerhausen: Aussicht auf Neueröffnung einer Apotheke

Sommerhausen

Aussicht auf Neueröffnung einer Apotheke

    • |
    • |
    Ein Dienstleistungsautomat der Deutschen Post für die Jahnstraße? Den Ortseingang mit den Lebensmitteln der Direktvermarkter aus den Zollhäusle-Automaten und der neuen e-Ladesäule kann sich Bürgermeister Wilfried Saak gut als idealen Standort vorstellen.
    Ein Dienstleistungsautomat der Deutschen Post für die Jahnstraße? Den Ortseingang mit den Lebensmitteln der Direktvermarkter aus den Zollhäusle-Automaten und der neuen e-Ladesäule kann sich Bürgermeister Wilfried Saak gut als idealen Standort vorstellen. Foto: Antje Roscoe

    Echte Neuigkeiten präsentierte Bürgermeister Wilfried Saak in der Bürgerversammlung in Sommerhausen. Und er regte an, über Subsidiarität neu nachzudenken, die Verantwortlichkeit im jeweils eigenen Wirkungskreis. Ansonsten fühle er sich wie "der Bürgermeister vom Paradies". Bezogen war das "Paradies" vor allem auf die außerordentliche Unterstützung, die ihm zuteilwerde, das Ehrenamt und der Zusammenhalt, wie es in Sommerhausen gelebt werde.

    Die Sanierung der Stadtmauer muss warten

    Der Sanierungsbedarf ist offensichtlich, doch für den letzten Abschnitt schadhafter Stadtmauer, zwischen Maintor und Rumorknecht-Turm, ist derzeit kein Geld vorhanden.
    Der Sanierungsbedarf ist offensichtlich, doch für den letzten Abschnitt schadhafter Stadtmauer, zwischen Maintor und Rumorknecht-Turm, ist derzeit kein Geld vorhanden. Foto: Antje Roscoe

    Die finanzielle Situation bleibt angespannt, war Saaks Präsentation zu Statistiken und Finanziellem zu entnehmen. Mit gut erholtem Einkommen- und Gewerbesteueraufkommen nach Corona hatten Schulden zwar weiter abgebaut und die zuletzt ordentlich dezimierten Rücklagen stabilisiert werden können. Von Frohlocken war jedoch keine Spur.

    Denn die Anforderungen an die Gemeinde steigen – unter anderem bei der Kreisumlage - und die Vorbereitungen für die Kita-Baustelle laufen. Saak ist noch zuversichtlich, dass er das mehr als fünf Millionen Euro schwere Projekt vielleicht noch Ende 2026 abschließen kann. Es bedeute aber auch, dass das letzte Stück Stadtmauer zwischen Maintor und Rumorknechtsturm, das saniert werden müsste, noch warten muss. Und auch die Apotheke müsse jemand anderes bauen, wie er schlussfolgerte.

    Die Frage nach einer Postfiliale bleibt aktuell

    Was die Schließung der Apotheke als einschneidendes Ereignis im Jahresrückblick anbelangte, überraschte Saak die 90 Besucher mit der brühwarmen Botschaft, dass sie voraussichtlich zum 1. September am alten Standort wieder öffnen wird. Bei einem Treffen aller Beteiligten, inklusive Apothekerin, sei eine Genehmigung für das nicht mehr den Regularien entsprechende Gebäude für weitere fünf Jahre in Aussicht gestellt worden. Dann müssten neue, genehmigungsfähige Räume errichtet sein. Saak meint, dass das mit privaten Investoren gelingen sollte und durfte begeisterten Applaus entgegennehmen.

    Das Hinweisschild "Apotheke im Ort" in der Ochsenfurter Straße kann hängen bleiben. Voraussichtlich zum 1. September soll wieder eine Apotheke in Sommerhausen öffnen.
    Das Hinweisschild "Apotheke im Ort" in der Ochsenfurter Straße kann hängen bleiben. Voraussichtlich zum 1. September soll wieder eine Apotheke in Sommerhausen öffnen. Foto: Antje Roscoe

    Die Frage der Postfiliale sei dagegen noch nicht gelöst. Es würden weiter Standort und Betreiber gesucht, berichtete Saak. Die Krux: Ab 2000 Einwohnern sei eine Filiale verpflichtend. Saaks Statistik zählt 2089 Sommerhäuser – darunter allerdings 118 Nebenwohnsitze. Er persönlich könne sich durchaus einen der Post-Automaten mit umfangreichem Können vorstellen. Sein favorisierter Standort wäre die Jahnstraße.

    Schäferscheune wird zum Mehrfamilienhaus

    2022 hatte es hier schon jede Menge Neuerungen gegeben: einmal das im Mai eröffnete Zollhäusle zur Direktvermarktung lokaler Produkte. Dann die von Sommerhäusern aufwändig, aber mit vergleichsweise geringen Kosten gestaltete Mitte des Kreisverkehrs sowie den Fahrradständer an der Bushaltestelle. Und ganz neu: eine Ladesäule für e-Autos.

    Der Jahresrückblick hatte von der Ehrenbürgerwürde für Altbürgermeister Fritz Steinmann über die 30-jährige Partnerschaft mit Vernou-sur-Brenne an der Loire bis zum Sitz des neu gegründeten Zweckverbands Tourismus Maindreieck in Sommerhausen mit dem jeweiligen Bürgermeister als Vorsitzendem, noch etliche bedeutsame Ereignisse aufgezeigt – und auch, wie "ein moderner deutscher Feldweg" als Kernweg von weniger als einem Kilometer an den Aussiedlerhöfen entlang mit einer Million Euro zu Buche schlagen kann.

    Zu den Verlusten im Ort zählte die jetzt geschlossene Metzgerei und die alte Schäferscheune. Nachdem ihr langer Leerstand im erschlossenen Innenbereich aber durch ein 6-Familienhaus ersetzt werde, sei das für ihn die bessere Lösung, kommentierte der Bürgermeister die geäußerte Wehmut.

    Förderung der Kulturangebote auf dem Prüfstand

    Dass mit dem von Saak im Gemeinderat angesprochenen Kulturetat vielleicht auch wieder die Kunst gefördert werden könnte, war eine der Anregungen aus dem Publikum gewesen, fußt aber offenbar auf einem Missverständnis. Transparenz solle der Kulturetat bringen, so Saak, über die bereits jetzt schon umfangreiche Förderung. Man könne dann genau sehen, wo Geld ausgegeben wird und sich fragen, ob das gewollt ist.

    "Wer geht ins Torturmtheater?", fragte er beispielhaft in die Runde. Ist es nur schön zu haben, oder nutzen wir es? Bei sechs Premieren im Jahr könne man sechsmal hingehen. "Ich glaube, wir Bürger müssen den Künstlern den Raum geben, den sie brauchen", appellierte er mit Betonung auf "wir Bürger". In Sachen Kultur-Förderung sei zunächst jeder selbst gefragt, die Gemeinde könne nur in gewissen Maßen mithelfen.

    Seine Fragen an die Versammlung: Wer kauft Kunst? Wem nutzt das Image Sommerhausens als Künstlerort? Wer kennt die neuen Lokale? Man dürfe nicht nur auf das sehen, was nicht mehr da ist, sondern auch nutzen, was da ist. Es war eines von mehreren Plädoyers, Verantwortung dort zu belassen, wo sie primär liegt – und sie nicht an die Gemeinde als nächste Ebene abzugeben. Saak: "Sommerhausen kann nicht noch mehr Geld für die Kultur ausgeben".

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden