Ein Blick in die Innenwelt von Betroffenen: Bei der Ausstellung „Klang meines Körpers“ geht es um Information über und Prävention von Essstörungen. Nachdem die von der Landeszentrale für Gesundheit konzipierte Ausstellung bereits mehrmals in Würzburger Schulen zu Gast war, steht sie von Mittwoch an im Kulturspeicher allen interessierten Besuchern offen.
Die Ausstellung gehört zu den 25 Veranstaltungen, mit denen das Aktivbüro in diesem Jahr „25 Jahre Selbsthilfe in Würzburg“ feiert. Eine Selbsthilfegruppe für Betroffene von Essstörungen – Magersucht, Bulimie und Ess-Sucht – trifft sich unter Anleitung erfahrener Therapeuten seit Frühjahr 2009. Damals entstand, nach einem Fachgespräch zum Thema, auf Initiative des Aktivbüros auch das „Würzburger Netzwerk Essstörungen“, das Betroffenen hilft, die richtigen Ansprechpartner und Therapieeinrichtungen für ihre Krankheit zu finden.
Erfahrungen von Betroffenen
Jetzt soll das Thema „Essstörungen“ mit Hilfe der Wanderausstellung „Klang meines Körpers“, die in ganz Bayern gezeigt wird, noch weiter ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gebracht werden. Die Ausstellung, die vom Aktivbüro organisiert und von der Suchtpräventionsstelle des Diakonischen Werks betreut wird, besteht aus zwei Bereichen: Im Mittelpunkt stehen die Erfahrungen von fünf betroffenen Mädchen und Frauen, die in Texten und Collagen sowie mit ausgewählten Musikstücken selbst zu Wort kommen, dadurch einen Einblick in ihre Innenwelt ermöglichen und ihren Umgang mit der Krankheit zeigen.
Ergänzt werden die Porträts durch Informationen zu allen Aspekten von Essstörungen. Unter anderem werden Wege aus der Krankheit und konkrete Hilfsangebote aufgezeigt. „Wir wollen auch darüber informieren, wie man als Eltern oder Lehrer im Alltag mit den Betroffenen und ihren Problemen umgeht. Vor allem Eltern sind meist ratlos“, sagt Susanne Wundling vom Aktivbüro.
Die Ausstellung wird am Dienstag um 15.30 Uhr für Fachpublikum eröffnet und ist ab Mittwoch täglich bis einschließlich Montag, 29. November bei freiem Eintritt im Veranstaltungsraum des Kulturspeichers in der Veitshöchheimer Straße zu sehen.
Die Vormittage sind Schulklassen vorbehalten, öffentlich zugänglich ist die Ausstellung an den Nachmittagen vom 24. bis 29. November jeweils von 15 bis 18 Uhr. Eine Ansprechpartnerin aus der Suchtpräventions-Fachstelle steht ständig zur Verfügung. Am Samstag, 27. November, führt die Kunsttherapeutin Sandra Deistler interessierte Pädagogen (Lehrer, Kunst- oder Musiktherapeuten) durch die Ausstellung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Zusätzlich zur Ausstellung veranstaltet das „Netzwerk Esstörungen“ am Donnerstag, 25. November, um 20.15 Uhr eine Lesung im Buchladen „Neuer Weg“ in der Sanderstraße. Eine ehemalige Bulimie-Patientin liest an diesem Abend aus ihren Tagebuchaufzeichnungen über die Zeit ihrer Erkrankung.
Netzwerk Essstörungen
Die Gruppen
Die angeleitete Gruppe für Betroffene von Essstörungen trifft sich jeden Mittwoch um 19 Uhr im Selbsthilfehaus, Scanzonistraße. Eine Selbsthilfegruppe für Angehörige trifft sich am ersten Montag im Monat. Kontakt zu beiden Gruppen: Tel. 373-468 oder 373-706, aktivbuero@stadt.wuerzburg.de.
Sponsoren gesucht
Ebenfalls dort melden können sich Sponsoren, die das Aktivbüro bei der Finanzierung des Honorars der beiden Therapeutinnen der Patienten-Selbsthilfegruppe unterstützen möchten. Sämtliche Informationen über die Ausstellung gibt es im Internet unter „www.klang-meines-koerpers.de“.