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MÖNCHSONDHEIM: Ausstellung: Wein rettete Goethe das Leben

MÖNCHSONDHEIM

Ausstellung: Wein rettete Goethe das Leben

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    Kurzweilig und lehrreich: „Goethe und der Frankenwein“ – darüber geht es in der Ausstellung im Kirchenburgmuseum in Mönchsondheim.
    Kurzweilig und lehrreich: „Goethe und der Frankenwein“ – darüber geht es in der Ausstellung im Kirchenburgmuseum in Mönchsondheim.

    „Franken ist ein gesegnetes Land“, lässt der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe im ersten Akt des Götz von Berlichingen, Maria, der Schwester des Götz, ausrufen. Diese Worte spiegeln die Wertschätzung Goethes für Franken wider. Doch nicht nur Land und Leute genossen die Wertschätzung des Geheimrates. Es war vor allem der Frankenwein, der hoch in Goethes Gunst stand.

    Einer, der sich auf die Suche nach Spuren Goethes in Franken machte, ist der Kitzinger Kreisheimatpfleger Dr. Hans Bauer. Fündig wurde er vor allem im Goethe-Schiller Archiv in Weimar. Herausgekommen ist, nach knapp acht Jahren intensiver Arbeit, ein 370 Seiten starkes, reich bebildertes Werk, das Goethe aus dem fränkischen Blickwinkel zeigt: „Goethe, Frankenwein & Frauen“ im Verlag J.H Röll in Dettelbach.

    In der Kirchenburg in Mönchsondheim gibt es, passend und in Anlehnung an das Werk, eine Sonderausstellung mit dem Titel „Goethe und der Frankenwein“.

    Heimatpfleger und Autor Hans Bauer hatte acht Jahre recherchiert, unzählige Kilometer zurückgelegt und Goethes zahlreiche Reisen durch Franken rekonstruiert. Er hat herausgefunden, wo der Dichterfürst einkehrte, zu welchen Persönlichkeiten er Kontakte pflegte und von welchen Weinhändlern er seine Weine bezog.

    Gut gefüllter Weinkeller

    Die Ausstellungsbesucher erfahren, dass der Geheimrat Weine von den Weinhändlern Thaler & Döring (Dettelbach), Hornschuch (Rüdenhausen), Hornschuch & Sitzler (Kitzingen) und den Gebrüdern Will aus Schweinfurt bezog. Hauptlieferant waren die Gebrüder Ramann in Erfurt, deren Wurzeln in Mainstockheim lagen.

    Goethe, der einen stets wohlgefüllten Weinkeller hatte, trank neben Weinen aus Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Böhmen, Ungarn und der Türkei auch Frankenweine aus Dettelbach, Escherndorf, Rödelsee, vom Würzburger Stein und vom Würzburger Leisten. Was Hans Bauer ebenfalls herausfand: Wein aus der Würzburger Hofkellerei hat Goethe, entgegen aller Behauptungen, nie von dort bezogen. Auch dass der Dichterfürst sich mit dem Bezahlen seiner Weinrechnungen oft länger Zeit ließ, ist zu erfahren.

    Er wolle mit der Ausstellung das Buch in plakativer Kurzform wiedergeben, sagte Bauer. Er habe mit vielen Bildern und kurzen Texten gearbeitet, da er aus Erfahrung wisse, dass in vielen Ausstellungen der Hang nach wissenschaftlicher Vollständigkeit, überlange Texte produziert, die kaum ein Besucher lesen will.

    Die Freunde in Franken

    Gezeigt werden Ausschnitte aus Korrespondenzen mit fränkischen Persönlichkeiten wie Franz Oberthür (Würzburg), dem Dichter Friedrich Rückert (Schweinfurt) oder dem Gelehrten Daniel Gottfried Nees von Esenbeck (Sickershausen).

    Die Ausstellung informiert anhand von Goethes Tagebuchaufzeichnungen und Reiseberichten über die Beschwerlichkeiten des Reisens in der damaligen Zeit, über Orte, die er besuchte, Wirtshäuser, in denen er gerne abstieg, aber auch über Goethes Gedanken und Sinnsprüche über den Wein.

    Glaubt man der Überlieferung, soll Goethe dem Wein sogar sein Leben verdanken, weil ihn die Hebamme, als er bei der Geburt zu ersticken drohte, in einen Eimer mit warmem Wein tauchte.

    Ausstellung „Goethe und der Frankenwein“ in der Kirchenburg Mönchsondheim bis zum 1. November; geöffnet immer von Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10 Uhr bis 18 Uhr und dann vom 2. November bis zum 1. Dezember samstags und sonntags von 10 Uhr bis 16 Uhr.

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