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WÜRZBURG: Autorin zückt die Friseurschere

WÜRZBURG

Autorin zückt die Friseurschere

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    Nach arbeitsreichen Nächten: Stellwerck-Verlegerin Christine Ott mit der neuen Doppelpublikation „Stellwerck Lesebuch 2 / Die Abschaffung des Ponys“ von Pauline Füg und elf weiteren Autoren.
    Nach arbeitsreichen Nächten: Stellwerck-Verlegerin Christine Ott mit der neuen Doppelpublikation „Stellwerck Lesebuch 2 / Die Abschaffung des Ponys“ von Pauline Füg und elf weiteren Autoren. Foto: Foto: Catharina Weber

    Christine Ott sitzt auf einem kleinen, roten Sessel im Café „Wunschlos glücklich“ und zieht ihre neue Doppelpublikation „Stellwerck Lesebuch 2 / Die Abschaffung des Ponys“ aus der Tasche. Die Germanistikstudentin ist eine der vier Würzburger Studenten, die im Jahr 2008 den Stellwerck Verlag gegründet haben. „Uns geht es ganz gut“, sagt sie und lacht. „Es gibt viel zu tun. Gerade organisieren wir eine Lesung mit Pauline Füg, die Autorin von ,Die Abschaffung des Ponys'.“ Füg stellt ihr jüngstes Werk am 24. Juni im Café „Wunschlos glücklich“ vor.

    Mit der zweite Veröffentlichung in der Reihe „Stellwerck Lesebücher“ sind die jungen Stellwerck-Verleger erwachsener geworden. „Wir sind entspannter und arbeiten routinierter“, sagt Ott. Für das letzte Buch mussten über 100 Manuskripte gelesen werden und von den vier Verlegern durchdiskutiert werden. Mittlerweile muss man nicht mehr Student sein, um seine Texte einsenden zu dürfen.

    Das nächste Programm ist schon in Planung. „Wir wollen zwei ganz unterschiedliche Romane auflegen, das ist allerdings davon abhängig, wie es im Herbst mit unserer finanziellen Lage aussieht“, so Christine Ott. Die Stellwerck-Verleger wollen weiterhin auf Unterstützung von Investoren verzichten, „um die nötige Handlungsfreiheit zu wahren.“

    Man merkt der nebenberuflichen Verlegerin an, dass sie wirklich mit Herzblut dabei ist. „Die Freizeit leidet schon manchmal ein bisschen“, erzählt die Studentin. Doch ihre Augen leuchten, als sie vom Lesen und Auswählen der Texte oder den langen, ausgiebigen Diskussionen mit den anderen drei Mitarbeitern erzählt.

    Die elf Autoren des „Stellwerck Lesebuch 2“ beschäftigen sich – ohne jegliche Vorgabe des Verlags – in dieser Lyrik- und Kurzprosasammlung mit dem Selbstfindungsprozess in Zeiten der „digitalen Revolution“. Sowohl formal als auch inhaltlich orientieren sich die Texte an kurzen Twitter-Nachrichten oder einem Kommentar auf Facebook. Jede Nachricht wird im Netz kommentiert und bewertet. Bereits das Vorwort stellt die Frage: „Kann man überhaupt authentisch bleiben, wenn negative Bewertungen durch andere Leser/User zu fürchten sind?“ Dreht man das Buch um 180 Grad, wird die Rückseite zur zweiten Vorderseite und man hat „Die Abschaffung des Ponys“ vor sich. Geschrieben hat es die Performance- und Sprachkünstlerin Pauline Füg. Sie ist für den Bayerischen Kunstförderpreis 2011 nominiert. Das Buch bietet einen „unverstellten Blick auf die Wirklichkeit“ und hält das Leben aus dem Blickwinkel der Autorin fest.

    Aus dem „Textmosaik aus verschrifteten Kurzfilmen“ liest Füg am Freitag, 24. Juni, um 19 Uhr im Café „Wunschlos glücklich“ in der Bronnbachergasse und arrangiert dabei Poesie mit Elektro-Musik. Anschließend wird die Nichte eines Friseurs selbst die Schere zücken und den Zuschauern auf Wunsch den Pony schneiden. Eintritt sowie Ponyschnitt sind kostenlos. Bei schönem Wetter findet die Lesung im Innenhof statt.

    Das „Stellwerck Lesebuch 2 / Die Abschaffung des Ponys“ von Stellwerck Verlag (Hrsg.) und Pauline Füg hat 150 Seiten und ist 12,90 Euro in den Würzburger Buchhandlungen erhältlich sowie unter www.stellwerck.de

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