Der beliebte Seniorenclub der Arbeiterwohlfahrt (AWO) muss seine Zwangspause aufgrund der Covid-19-Pandemie auf unbestimmte Zeit verlängern. Das haben die Vorstandsmitglieder des AWO-Ortvereins kürzlich jeweils schweren Herzens einstimmig beschlossen und nun per Pressemitteilung bekannt gegeben.
Seit der Gründung 1974 fanden die Seniorennachmittage wöchentlich dienstagnachmittags statt und waren zuletzt jeweils von rund 30 Gästen im Gemeindehaus der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde besucht, bis es am 10. März zur Lockdown-Zwangspause kam.
In einer jüngsten Sitzung habe der Vorstand darüber beraten, ob, wann und wie der Seniorenclub unter Beachtung der aktuell geltenden Hygieneregeln wieder betrieben werden könne, heißt es in der Pressemitteilung. Dabei seienn die folgenden Überlegungen maßgeblich für die Abwägung und Entscheidung gewesen: Das Herzstück der regelmäßigen Seniorennachmittage seien verschiedene Gesellschafts- und Kartenspiele in Verbindung mit Unterhaltung bei Kaffee, Gebäck und diversen Getränken. Begegnung, Unterhaltung, Spiel, Spaß, und Abwechslung vom Alltag stünden also im Mittelpunkt und stellen den Nutzen dar.
Hörgeschädigte im Nachteil
Bei Wahrung des nötigen Sitzabstandes von 1,50 Metern seien die gewohnten Gesellschaftsspiele nicht möglich. Eine häufig altersbedingte Hörschädigung erschwere durch die Abstandsregelung die Verständigung erheblich und behindere somit die Unterhaltung. Die Einhaltung der Abstandsregelung werde daher als sehr problematisch angesehen. Zudem gelte für alle Senioren, ebenfalls altersbedingt, ein erhöhtes Covid-19-Risiko.
Hinzu komme laut Pressetext, dass der Markt Reichenberg (Stand: Mitte September) die höchste absolute Infektionszahl (47) aller Gemeinden des Landkreises Würzburg aufweise. Unter den dargelegten Umständen sehe der Vorstand den vorrangigen Gesundheitsschutz für die Besucher des Seniorenclubs nicht gewährleistet und könne deshalb den gewohnten und bewährten Betrieb derzeit nicht verantworten.
Gespräche im Februar
Deshalb sind, so die Pressemitteilung, aus heutiger Sicht weder im Dezember 2020 eine Weihnachtsfeier noch im Februar 2021 eine Faschingsveranstaltung geplant. Die Covid-19-Pandemie werde dem Seniorenclub also eine Zwangspause voraussichtlich von mindestens einem Jahr auferlegen.
Der Vorstand des AWO-Ortsvereins wird spätestens im Februar 2021 – mit Einbeziehung des Helferteams für die Seniorennachmittage – unter den dann gegebenen Umständen über einen eventuellen Neustart des Seniorenclubs beraten und entscheiden.