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ALTSTADT: Bagger lässt ein Stück Geschichte stehen

ALTSTADT

Bagger lässt ein Stück Geschichte stehen

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    Der Wunsch der neu gegründeten Interessengemeinschaft Karmelitenstraße, alle Mauerreste zu erhalten und auf eine Tiefgarage zu verzichten, hat sich damit erledigt. Die jetzigen Abbrucharbeiten seien nach Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege genehmigt und kontrolliert worden, sagte Rathaussprecher Christian Weiß. Innenstadt-Anlieger hatten am Morgen überrascht auf das Erscheinen des Baggers reagiert – und die Redaktion informiert.

    Wie Weiß weiter sagte, seien historisch wertvolle Teile vor dem Abbruch ausgebaut worden. Die nach wie vor stehende Außenmauer solle aber vor Ort erhalten werden. Wie dies verwirklicht und finanziert werden soll, sei noch offen.

    Wie berichtet, errichtet die Schweinfurter Firma Riedel-Bau an der Karmelitenstraße ein Wohn- und Geschäftshaus mit Tiefgarage. Bei archäologischen Grabungen waren Mauerreste, Scherben und Münzen aus dem 12. bis 16. Jahrhundert gefunden wurden. Der Mittelalterforscher Christian Naser von der Universität Würzburg hatte nachgewiesen, dass die noch bis zum ersten Obergeschoss stehende Südmauer des ehemaligen Bronnbacher Klosterhofes der Überrest eines sehr stattlichen romanischen Profanbaus des 12./13. Jahrhunderts ist.

    Wegen der „außerordentlichen geschichtlichen und kunstgeschichtlichen Bedeutung dieses kostbaren Zeugnisses romanischer Profanbaukunst in Würzburg“ wünschte der Vorsitzende des Verschönerungsvereins Würzburg, Professor Stefan Kummer, dass die Mauer als bauliche Urkunde der Stauferzeit und der damaligen Bedeutung Würzburgs in den geplanten Neubau einbezogen wird. Der Verschönerungsverein sei bereit, wegen der denkmalpflegerischen Mehrkosten einen finanziellen Beitrag zu leisten, auch in der Hoffnung, dass sich viele Bürger diesem Beispiel anschließen werden.

    Die SPD-Fraktion im Rathaus unterstützt diesen Wunsch. Die steinernen Zeugnisse aus der Zeit, in der Würzburg als kaisertreue Stadt zu den wichtigsten Städte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zählte und entsprechendes Ansehen und auch Bedeutung genoss, sollten auch künftig im Straßenbild sichtbar bleiben, schreibt der Fraktionsvorsitzende Hans Werner Loew in einer Pressemitteilung. Er schloss eine finanzielle Beteiligung der Stadt nicht aus.

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