(Rö.) Bei den großen Würzburger Unternehmen ist die Geduld mit der Deutschen Bahn am Ende. In einer ganzseitigen Anzeige beklagten sie am Samstag in der Main-Post das nicht mehr länger hinnehmbare „Schmuddel-Image“ des Würzburger Bahnhofs. Von der Bahn forderten sie: Jetzt handeln!
Klaus Walther, Vorstand der Würzburg AG, schloss in einem Gespräch mit der Redaktion am Montag nicht aus, dass noch weitere derartige Anzeigen folgen könnten. Dann nämlich, wenn die Bahn nicht zum ursprünglichen Zeitplan zurückkehrt und den Bahnhof bis 2018 barrierefrei umbaut.
Nachdem die Bahn angekündigt hatte, dass sich die Umgestaltung um etwa fünf Jahren verzögern würde, sei bei den Unternehmen der Stadt viel Unmut aufgekommen, berichtete Walther. Sie hätten sich deshalb an die Würzburg AG gewandt, weil sie die einseitige Entscheidung der Bahn nicht einfach hinnehmen wollten. Dabei sei als Ergebnis die Anzeigenaktion entstanden.
Wie groß der Unmut in der Wirtschaft ist, lässt sich daran erkennen, dass manchen Geschäftskunden, die nach Würzburg kommen wollen, direkt in Frankfurt am Flughafen abgeholt werden, um ihnen das „Entree“ über den Bahnhof zu ersparen. Nicht für hochrangige Businessleute, sondern auch für die vielen tausend täglichen Pendler sei der Bahnhof einfach nicht mehr zumutbar, so Klaus Walther.
Von der Bahn fordern die Unterzeichner der Anzeige, dass sie zum Fertigstellungstermin 2018 zurückkehrt. Andernfalls werde die Anzeige kein Einzelfall bleiben, so Walther. Auf die Anzeige vom Samstag sei die Resonanz jedenfalls durchwegs positiv gewesen.