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GÜNTERSLEBEN: Barfuß bis zum Hals

GÜNTERSLEBEN

Barfuß bis zum Hals

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    Symbolfoto Nackter.
    Symbolfoto Nackter. Foto: Foto: Fotolia

    „Wer dieses Gefühl von Freiheit einmal genossen hat, der wird nichts anderes mehr machen, er wird sich nie mehr in eine nasse Badehose zwängen wollen“, schwärmt Jan Endres. Der Wirt der Alten Mainmühle in Würzburg ist ein Anhänger der Freikörperkultur, ein begeistertet dazu. „Natürlich“ ist er Mitglied im Naturistenbund Frankenland (NBF). Der öffnet am Sonntag, 22. Juli, seinen Natur-Campingplatz in Güntersleben. Dass ihm Freikörperkultur gefällt und gut tut, wurde für Jan Endres als Student beim Tauchen in einer einsamen Bucht in Griechenland zur nackten Tatsache. Sein Tauchlehrer machte ihn auf die FKK-Anlage im kroatischen Val Alta aufmerksam, wo er nun seit 16 Jahren jedes Jahr drei Wochen verbringt, begleitet inzwischen von seiner Frau Christiane und den beiden Kindern, für die das Nacktsein dort ebenfalls selbstverständlich ist.

    Wie im Paradies

    In Val Alta hat Endres den Lengfelder Heinz Haas kennengelernt. Man unterhielt sich, und Jan Endres meinte, dass es so eine schöne Anlage auch in Würzburg geben müsste. „Die gibt es“, sagte Haas lachend und machte Endres auf den Campingplatz des Naturistenbundes in Güntersleben aufmerksam, wo Haas zweiter Vorsitzender ist. Die Familie Endres hat sich die Anlage angeschaut – und war begeistert. Seit fünf Jahren sind sie nun Mitglied und regelmäßig Gast auf dem Platz. „Man fühlt sich wie im Paradies. Hier kann ich abschalten“, sagt der Wirt. Aus bescheidenen Anfängen hat der Verein in gut 50 Jahren eine Oase geschaffen. Die offen gestaltete und mit viel Grün durchsetzte Anlage am Rande eines Naturschutzgebietes oberhalb von Güntersleben hat 80 Stellplätze, die auch Gästen für eine Tagesgebühr offenstehen. Der Platz bietet ein beheiztes Freibad, das im Winter überdacht ist, neue Sanitäranlagen, eine Sauna, ein großes Vereinsheim mit Saal, Kaminzimmer und einen Jugendraum mit Tischtennis und Kicker, dazu für Kinder einen Spielplatz und eine Spielhütte.

    Sport- und Freizeitanlage

    Sport wird bei den Naturisten groß geschrieben. Dafür gibt es einen Tennisplatz, ein Volleyball-Feld und Pétanque-Bahnen. Und einen eigenen Sportwart hat der Verein auch. Was es nicht gibt, sind Badehosen und Bikinis, und das gilt auch für Gäste. „Barfuß bis zum Hals“, ist das Motto. Außer wenn es kühl wird, dann zieht sich auch ein Nudist etwas über.
    Mitglieder zahlen eine Jahresgebühr einschließlich Stellplatz von 310 Euro. Dazu kommen 20 Stunden Arbeit zur Pflege der Anlage. „Es ist eine schöne Gemeinschaft, die ein aktives Vereinsleben pflegt“, sagt die Vorsitzende Silvia Büchold aus Würzburg. Die derzeit 180 Mitglieder kommen aus ganz Deutschland und aus allen Berufen, aber auf dem Platz zählt weder Rang noch Namen.
    Beim Tag der offenen Tür am Sonntag, 22. Juli, öffnet der Naturistenbund von 13 bis 17 Uhr erstmals sein 30 000 Quadratmeter große Familien- und Freizeitanlage auch für Freunde, Bekannte und Neugierige. An diesem Tag sind alle Vereinsmitglieder bekleidet, und auch das Schwimmen im solarbeheizten Schwimmbad ist für die Besucher mit Badekleidung erlaubt. Für Kleinkinder steht ein Planschbecken zur Verfügung, dazu gibt es ein abwechslungsreiches Kinderprogramm.
    Die Vereinsmitglieder bieten den Besuchern Spezialitäten vom Grill oder Kaffee und Kuchen an. Für Kinder wird die Eistruhe gefüllt. Ein Informationstand des NBF beantwortet Fragen ausführlich.

    Infos: www.nbf-wuerzburg.de.

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