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GIEBELSTADT/WÜRZBURG: Basteln um dann abzuheben

GIEBELSTADT/WÜRZBURG

Basteln um dann abzuheben

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    Modellbauer Klaus Munker mit seiner selbst zusammengebauten Brittan-Norman Islander.
    Modellbauer Klaus Munker mit seiner selbst zusammengebauten Brittan-Norman Islander. Foto: Thomas Obermeier

    Wer Klaus Munkers Keller im Giebelstadter Ortsteil Ingolstadt betritt, gerät ins Staunen. Der erste Blick fällt sofort auf das riesige Modell eines Doppeldecker-Flugzeuges. Das hat Munker vor kurzem fertig gebaut, aus über 2000 Einzelteilen besteht die über drei Meter lange Maschine. Das Original, das in den 20er- und 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts auch in Würzburg flog, war zehn Meter lang, Munker hat also im Maßstab 1:3 gebaut. Und zwar voll funktionsfähig, denn zum Modellbauen gehört für den 73-Jährigen auch das Modellfliegen.

    Die Leidenschaft für den Modellbau packte Munker in seiner Ausbildung bei Koenig & Bauer in den 50er-Jahren: „Es gab verschiedene Freizeitgruppen, unter anderem die Modellflieger. Wir haben nach der Arbeit mit unserem Ausbilder an den ersten Modellen geschraubt.“ Damals seien die Modelle noch ohne Fernsteuerung geflogen, erzählt Munker: „Man stellte ein Seitenruder ein und hoffte, dass die Maschine einigermaßen gleichmäßig im Kreis flog.“

    In einen Verein trat Munker erst später ein, 1972 kam er zum Modellflugclub Ochsenfurt, später dann zum Flugsport-Club Würzburg, wo er auch heute noch aktiv ist. „Im Verein kann man viel voneinander lernen. Außerdem macht es Spaß, sein Hobby mit mehreren gemeinsam auszuüben“, sagt Heinz Gräf, langjähriger Vorsitzender des Würzburger Vereins. Das kann Klaus Munker bestätigen: „In den 70ern und 80ern kamen viele Neuerungen, die wir gemeinsam ausprobiert haben. Damals haben wir alles selber gemacht: In einer Backstube haben wir die Plexiglas-Hauben für unsere Modelle geformt.“

    Dieter Koberger, beim Flugsport-Club Würzburg für die Jugendarbeit verantwortlich, sieht darin den großen Unterschied zum heutigen Modellflug-Hobby: „Früher haben wir alles selber gebaut, das Fliegen war erst das Ende dieses Prozesses. Heute kann man fertige Bausätze kaufen und innerhalb weniger Tage fliegen.“ Das sei schön, weil gerade Anfänger schnell Erfolgserlebnisse hätten. „Andererseits verändert sich auch der Bezug zum Flieger. Früher war es eine mittlere Katastrophe, wenn ein Flugzeug abstürzte. Wenn man heutzutage nicht selber dran gebastelt hat, ist die Maschine eher austauschbar“, ergänzt Klaus Munker.

    Auch weil der Einstieg heute relativ leicht ist, hat der Flugsport-Club eine aktive Jugendabteilung, die am Modellflugplatz in Reichenberg „alle Freiheiten hat“, wie Dieter Koberger sagt.

    Wer sich für den Modellbau interessiert und das Fliegen selbst ausprobieren möchte, der kann am Sonntag, 24. Januar, die Flugmodell-Ausstellung in der Franz-Oberthür-Schule in Würzburg besuchen (siehe Kasten).

    Modellflug-Ausstellung

    Am Sonntag, 24. Januar, veranstaltet die Modellflugabteilung des Flugsport-Clubs Würzburg eine Ausstellung in der Franz- Oberthür-Schule. Von 10.30 Uhr bis 17 Uhr können Interessierte die Ausstellung besuchen.

    Auf dem Programm steht neben der Ausstellung auch ein Einsteiger-Workshop für Elektroflugzeuge. An Flugsimulatoren können Besucher das Steuern ausprobieren, außerdem kann man sich zu kostenlosen Modellflugstunden anmelden. Das Riesenmodell von Klaus Munker aus Giebelstadt ist auch dabei. Für den Transport musste das Modell in mehrere Teile zerlegt werden – sonst hätte es nicht durch die Kellertüre gepasst.

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