würzburg (rö.) Noch vor Jahren wurde heftig um ihre Erhaltung gerungen, gestern gab der Bau- und Ordnungsausschuss nach wenigen Minuten Diskussion sein Ja für ihren Abriss: Die denkmalgeschützte Woesch-Villa in der Zellerau muss Platz machen für eine neue Wohnbebauung, wie sie im Rahmenplan Zellerau vorgesehen ist.
Immer wieder hatte sich das Landesamt für Denkmalpflege eingeschaltet, wenn es um den weiteren Bestand der Villa ging. Schließlich stellte sich heraus, dass der immer mehr verfallende Bau einer Neuordnung im Sinne des Rahmenplanes im Wege stehen würde. Auch der vom Landesamt vorgeschlagene Umbau in ein Sportlerheim stellte sich als nicht realisierbar heraus.
Was blieb, war der Auftrag an die Stadt, eine umfassende Dokumentation des Gebäudes zu erstellen. Schließlich war inzwischen klar, dass die Villa nicht in die Erfordernisse des Rahmenplanes zu integrieren war. Der Abwägungsprozess zwischen Denkmalschutz und Rahmenplan führte letztlich zu der Erkenntnis, das Villengrundstück zu überplanen.
Denkmalschützerisch wertvolle bauliche Teile wie die Schiestl-Stube und anderes Inventar wurde ausgebaut und dem Spessart-Museum in Lohr zur Verfügung gestellt. Das Museum soll auch jetzt nochmals einbezogen werden und überprüfen, ob es noch weitere Bauteile (Fenster, Türen oder ähnliches) für die Nachwelt erhalten möchte.
Nur Stadtrat Willi Dürrnagel von der CSU-Fraktion sprach sich gegen die Abrissgenehmigung aus, weil aus seiner Sicht die Villa in den Rahmenplan hätte integriert werden können. Wann die Villa verschwindet, steht noch nicht fest.