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Aspachhof: Bauernverband wirbt für regionale Lebensmittel

Aspachhof

Bauernverband wirbt für regionale Lebensmittel

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    Warben für regionale Lebensmittel (von links): Heinz Weiskopf, Renate Ixmeier, Jürgen Dierauff, Dr. Stefan Streng und Ottmar Braun.
    Warben für regionale Lebensmittel (von links): Heinz Weiskopf, Renate Ixmeier, Jürgen Dierauff, Dr. Stefan Streng und Ottmar Braun. Foto: Gerhard Krämer

    Die Traktortour "#EssenAusBayern" hatte der Bayerische Bauernverband (BBV) schon lange vor Corona geplant. Jetzt fährt der Traktor von Station zu Station und macht auf Lebensmittel aus Bayern aufmerksam. Auf dem Aspachhof der Familie Streng bei Uffenheim ging es wegen der gerade laufenden Ernte um die Zuckerrübe.

    Im westlichen Landkreis Neustadt-Bad Windsheim habe die Zuckerrübe eine große Bedeutung, meinte BBV-Kreisobmann Jürgen Dierauff. Dass es hier noch Bauerndörfer gebe, daran habe die "Königin des Ackerbaus" großen Anteil, ist er überzeugt. Mit der Tour solle Hintergrundwissen rund um die wichtigsten heimischen Ackerfrüchte und die daraus erzeugten Lebensmittel vermittelt werden.

    Zuckerrübenvollernter in Aktion.
    Zuckerrübenvollernter in Aktion. Foto: Gerhard Krämer

    Das "weiße Gold" gehöre zur täglichen Ernährung. Zucker sei Genuss, bringe aber auch Energie, sagte Kreisbäuerin Renate Ixmeier. Zucker habe bei der Ernährung einen schlechten Ruf, aber es liege in der eigenen Verantwortung, wie man ihn konsumiere und welchen Zucker man kaufe. "Das Leben besteht nicht nur aus sauren Gurken, sondern hat eben auch süße Bestandteile."

    Der Weg von der Aussaat der Zuckerrübe bis zum fertigen Endprodukt sei ein langer, für Landwirte manchmal schwieriger Weg. Die Rübe benötige einen nährstoffreichen Boden, der Anbau sei anspruchsvoll. Neben der Zuckerrübe spielten in der Region auch noch Weizen, Schweinemast und Milchviehhaltung eine große Rolle, erklärte der stellvertretende BBV-Obmann Heinz Weiskopf. Immerhin sei es so möglich, dass die hiesigen Landwirte die Bevölkerung im Landkreis und in der Region Nürnberg ernähren könnten.

    Der Geschäftsführer des BBV-Bezirksverbandes, Ottmar Braun, betonte, dass Essen aus Bayern wichtiger sei denn je. Mit der Traktortour will der BBV laut Braun das Bewusstsein für regionale Erzeugung wieder wecken und den Verbrauch heimischer Lebensmittel fördern. "Wer gezielt die heimische Landwirtschaft unterstützen will, kauft möglichst regional ein", sagte er. Ein nicht zu unterschätzender Umweltaspekt seien die kurzen Wege, die heimischer Zucker bis zum Verbraucher habe.

    Für Dr. Stefan Streng, Vorsitzender des Verbands Fränkischer Zuckerrübenanbauer, gehört die Zuckerrübe zu Franken wie der Wein. "Franken ohne die Rübe ist nicht vorstellbar." Im Einzugsbereich der Zuckerrübenfabrik Ochsenfurt bauen 3200 Landwirte auf 24 000 Hektar Zuckerrüben an, in Mittelfranken allein seien es 6000 Hektar, im Landkreis 3000 Hektar mit 417 Rüben-Anbauern. In Franken sehe es noch gut aus, doch allgemein gebe es einen Rückgang der Anbauflächen.

    Streng sprach vom großen Wandel nach dem Wegfall der geregelten Zuckermarktordnung. Gesunkene Preise täten weh. Da manche Länder gekoppelte Zahlungen in die Rüben fließen ließen oder in Deutschland nicht zugelassene Spritzmittel erlaubten, kämpfe man um den Erhalt der Fairness in Europa. Der Klimawandel bringe neue Krankheiten für die Rüben. Gelbe Blätter seien das Zeichen für eine neue virösen Infektion. Streng gab sich zuversichtlich, dass dafür eine Lösung gefunden wird.

    In Bayern werde Biorübenzucker erzeugt, der sich auch so nennen dürfe. Es gebe, was den Zuckergehalt betrifft, die süßesten Rüben in Deutschland. Auch für Insekten täten die Rübenbauern etwas: An den Rübenschlägen habe man Blühflächen angelegt, informierte Streng.

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