Wo könnte man die besten bayerischen Nachwuchs-Landschaftsgärtner besser küren als auf der Landesgartenschau? Deshalb traten am Donnerstag und Freitag acht Teams mit jeweils zwei angehenden Landschaftsgärtnern im Ausstellungsgelände am Hubland, wo in einer Woche die bayerische Landesgartenschau beginnt, beim Bayern Cup 2018 gegeneinander an, um ihre Besten zu ermitteln. Veranstaltet wird der Wettbewerb alle zwei Jahre vom Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern (VGL).
Acht Teams aus ganz Bayern
Die acht Teams kommen aus Oberfranken, der Oberpfalz, Ober- und Niederbayern sowie aus Schwaben, das gleich dreimal vertreten ist. Unterfranken wird von der Gochsheimer Firma J.W. Karl GartenDesign vertreten. Allen acht Teams wurde vor drei Wochen ein genauer Plan für ein identisches Projekt zugesandt, das sie nun in 15 Stunden an zwei Tagen realisieren müssen. So konnten sie sich in ihren heimischen Ausbildungsbetrieben schon auf die Wettbewerbsaufgabe vorbereiten. Auf einer Fläche von 16 Quadratmetern sollten sie im Bereich der Terrassengärten im LGS-Park einen sogenannten Déja-Vu-Garten verwirklichen. Werkzeuge und Maschinen mussten sie selbst mitbringen, das Material wurde vor Ort gestellt und von Sponsoren finanziert.
Komplexe Aufgabe
Auf der vergleichsweise kleinen Fläche mussten die jungen Landschaftsgärtner, die sich mindestens im zweiten (von in der Regel drei) Ausbildungsjahr befinden und maximal 21 Jahre alt sind, ein vielfältiges Leistungsspektrum umsetzen. Dazu gehören Bodenarbeiten, Pflasterflächen, Mauern und Stufen aus Naturstein, eine Holzterrasse mit Geländer und ein Holzzaun. Außerdem mussten eine Schnitthecke, Stauden und ein Baum gepflanzt sowie Rollrasen verlegt werden. Dabei kam es nicht auf die Geschwindigkeit an, in der die Arbeiten absolviert wurden, sondern vor allem auf Exakt- und Korrektheit. Auch gartenarchitektonische Fantasie oder individuelle Kreativität stehen nicht im Mittelpunkt des Wettbewerbs, sondern die möglichst genaue Umsetzung der planerischen Vorgabe, erläutert Jochen Henning, Referent für Öffentlichkeitsarbeit beim VGL.
Nur eine Landschaftsgärtnerin
Mit großem Eifer machten sich die acht Teams ab Donnerstag am Fuß der Terrassengärten ans Werk. Schon wenige Stunden nach Wettbewerbsbeginn waren in den einzelnen Feldern die Konturen der Gartenanlagen sichtbar. Dabei zeigte sich auch, dass die Landschaftsgärtnerei eine Männerdomäne ist. Lediglich im Team aus der Oberpfalz war eine junge Landschaftsgärtnerin vertreten. Das Mitmachen beim Bayern Cup lohnte sich für die jungen Teilnehmer und ihre Ausbildungsfirmen allemal. Denn die acht Gärten werden sechs Monate lang bei der Landesgartenschau ausgestellt sein. Außerdem wird das Siegerteam des Bayern Cups im September zum bundesweiten Landschaftsgärtner Cup in Nürnberg eingeladen. Dessen Sieger wiederum winkt die Teilnahme bei der Weltmeisterschaft im sibirischen Kasan, erklärte Henning.
Zur Siegerehrung kam am Freitagnachmittag die neue bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber nach Würzburg. Vor einem Rundgang über das LGS-Gelände mit Medienvertretern besuchte sie die jungen Landschaftsgärtner und machte sich ein Bild von ihrem Können. Anschließend zeichnete sie die Preisträger, die von einer Fachjury gekürt wurden, aus. Es gewann das Team aus Schwaben mit den beiden Auszubildenden Julian Maier und Niklas Stadlmayr. Platz zwei belegten Korbinian Ferstl und Daniela Schmied aus der Oberpfalz, Dritte wurden die Niederbayern mit den Azubis Philipp Seiniger und Lambert Schmid.