Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

RANDERSACKER: Bayerns Finanzminister Markus Söder beim Neujahrsempfang der Landkreis CSU

RANDERSACKER

Bayerns Finanzminister Markus Söder beim Neujahrsempfang der Landkreis CSU

    • |
    • |
    Im Ruhestand: Der ehemalige Bundespostminister Wolfgang Bötsch mit seinem Freund Ludwig Röding aus Kürnach.
    Im Ruhestand: Der ehemalige Bundespostminister Wolfgang Bötsch mit seinem Freund Ludwig Röding aus Kürnach. Foto: Fotos: Thomas Fritz

    Brav stellt sich Bayerns Finanzminister Markus Söder ins Defilee der Gäste. Die Schlange ist lang am Samstagabend. Sie reicht bis weit vor die Randersackerer Sporthalle. Drinnen stehen die Verantwortlichen der Landkreis CSU. Sie schütteln knapp 800 Gästen ihres Neujahrsempfangs die Hände.

    „Ich stehe hier unter ganz vielen Schwarzen. So viele auf einen Haufen hast Du noch nicht gesehen“, tippt ein Mann im schwarzen Anzug in sein Mobiltelefon und verschickt die Kurznachricht. Dabei befinden sich unter den Gästen durchaus auch Vertreter anderer politischer Parteien – auch Rote. Neujahrsempfänge sind sozusagen parteiübergreifend. Vielleicht tragen Landrat Eberhard Nuß und Landtagsabgeordneter Manfred Ländner als farbliche Note zu ihren dunklen Anzügen deshalb eine rote Krawatte.

    Knallig rot ist der Blazer von Erni Aumüller, Gemeinderätin und CSU-Ortsvorsitzende aus Giebelstadt. Darauf angesprochen lächelt sie cool. „Die entscheidenden Teile sind schwarz“, sagt sie, zwinkert mit dem rechten Auge und zupft kess am schwarzen Träger ihres feinen Tops, das sie darunter trägt.

    Dabei sind Rot und Weiß eigentlich die Farben des Abends. Die Farben Frankens. Barbara Stamm, Markus Söder, Manfred Ländner, Eberhard Nuß, Paul Lehrieder – alles gestandene Franken. Und dabei spielt es keine Rolle, ob aus Unter- oder Mittelfranken. Zumindest nicht, wenn es um die Demonstration fränkischer Stärke geht. Auf Zuruf eines Fotografen strecken sie alle die Hand aus und zeigen den Daumen nach oben. „Des Bild schick' mer nach München in die Staatskanzlei“, fränkelt Barbara Stamm, die Präsidentin des Bayrischen Landtags. Und sie lacht derart herzlich über diese Idee, dass man fast meinen könnte, es sei die Retourkutsche für Seehofers Abrechnung mit Söder.

    Minuten später bedankt sich der Gescholtene dann auch für die Solidarität mit ihm. Besonders bei Barbara Stamm, die „das Herz am rechten Fleck hat“. So ist er auch froh, dass die Würzburgerin noch einmal für den Landtag kandidiert. Vielleicht auch, weil er sich ihrer fränkischen Unterstützung in München gewiss sein kann.

    Über den mittlerweile ausgeräumten Knatsch mit dem Parteivorsitzenden spricht Söder nur am Rande. Seehofer hatte vor Weihnachten bei einem Weihnachtsessen mit Journalisten einige Parteifreunde abgewatscht, unter anderem auch Söder. Ihm hatte der CSU-Chef attestiert, dass er vom „Ehrgeiz zerfressen“, gar „charakterliche Schwächen“ habe. Auch, wenn der Streit mittlerweile nach außen hin ausgestanden ist, so scheint er bei Söder doch noch zu gären. „Ich bin froh unter Freunden zu sein“, sagt er zu seinen fränkischen Kollegen. Denn „Freunde zu haben, das ist in der Partei nicht immer so einfach“.

    Dann spricht er über die vielen Gründe, warum es Bayern so gut geht. Darüber, dass Deutschland ein Stabilitätsanker in Europa sei, über notwendige Investitionen in Bildung und Forschung und über den bayerischen Haushalt. „Der ist ein einziges Konjunkturprogramm“, sagt der Finanzminister – nicht ganz ohne Eigenlob.

    Die Stimmung in der Halle ist gut. Söder bekommt Applaus – nicht nur aus den Reihen der CSU. Schließlich wünscht er sich ja auch „ein starkes Franken in Bayern“ – und das wollen an diesem Abend in Randersacker schließlich alle. Egal ob Schwarz, Rot oder Grün.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden