Neu vergeben werden die hoheitlichen Arbeiten auf dem Friedhof der Gemeinde Kürnach. Die Arbeiten – es handelt sich um das Öffnen und Schließen der Gräber bei Erdbestattungen – werden von der Kommune neu ausgeschrieben. Das beschloss der Gemeinderat. Nötig wird dies, weil die bisher damit betraute Firma aus Volkach den Vertrag gekündigt hat. Sie sieht sich nicht mehr in der Lage, die Aufträge für den vereinbarten Preis (440 Euro) durchzuführen.
Das, erläuterte Bürgermeister Thomas Eberth (CSU), liege vor allem auch an der zunehmenden Konzentration von Bestattungen auf wenige Tage. Ebert sah einen Zusammenhang mit der Personalsituation in den Kirchen, aber auch mit gesellschaftlichen Veränderungen. Feitags und samstags, so habe der Unternehmer argumentiert, würden seine Leistungen immer öfter zeitgleich in mehreren Ortschaften in der Region angefordert. Das sei schwierig zu planen und bedinge einen höheren Personal- wie auch Maschinenaufwand.
Da es aus Sicherheitsgründen, strenge Vorgaben gibt, wie lange ein Grab vor und nach einer Bestattung geöffnet bleiben dürfe, hätten Firmen wie Gemeinden wenig Handlungsspielraum, die Arbeit ökonomischer zu gestalten. „Der Bagger wird quasi überall gleichzeitig gebraucht“, so der Bürgermeister. Wegen dieser Problematik denkt man in Kürnach nun über Zuschläge nach für Arbeiten an den Tagen mit großer Nachfrage.
In Kürnach sind die Erdarbeiten als hoheitliche Aufgabe der Kommune und die weiteren, individuellen Dienstleistungen rund um eine Bestattung völlig unabhängig voneinander organisiert. So kann jeder Betroffene das Beerdigungsinstitut seiner Wahl beauftragen und muss nicht mit einem Unternehmen zusammenarbeiten, das hinsichtlich der hoheitlichen Aufgaben einen Kooperationsvertrag mit der Gemeinde abgeschlossen hat.
Trotz der Zunahme der Urnenbeisetzungen machen Sargbestattungen nach wie vor etwa zwei Drittel aus, schätzt Ebert auf Nachfrage. Wobei sich hier mehr und mehr das System der Grabkammern bewähre.