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Würzburg: Behörden-Coaches helfen Migrantinnen und Migranten durch den Behördendschungel

Würzburg

Behörden-Coaches helfen Migrantinnen und Migranten durch den Behördendschungel

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    Sie helfen als Behörden-Coaches Migrantinnen und Migranten dabei, sich im Dschungel der Behörden zurecht zu finden.
    Sie helfen als Behörden-Coaches Migrantinnen und Migranten dabei, sich im Dschungel der Behörden zurecht zu finden. Foto: Olga Saporoshzew

    Behördliche Antragsverfahren sind häufig kompliziert und langwierig, für einen Antrag sind bisweilen zig Anlagen auszufüllen, selbst Muttersprachler verstehen amtliche Bescheide nicht oder wissen nicht, welche Behörde ihr Anliegen bearbeiten kann. Wie soll jemand durchblicken, der kein deutscher Muttersprachler ist, vielleicht gar kein Deutsch spricht oder sogar Analphabet ist, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Würzburg, der folgende Informationen entnommen sind.

    Komplexe Behördenstruktur und Behördensprache sind größte Herausforderungen

    „Im Jahr 2020 hat der Fachbereich Integration, Inklusion und Senioren, um den Migrantinnen und Migranten zu helfen, zunächst nur für das Reuterhaus den Behörden-Coach ins Leben gerufen“, berichtet Christine Blum-Köhler, Integrationsbeauftragte der Stadt Würzburg. Denn: „Wer Hilfe braucht, kommt zu uns, egal, ob er noch im Reuterhaus lebt oder nicht“, bestätigt Sandra Bürger, Mitarbeiterin im städtischen Fachbereich Integration, Inklusion und Senioren. Sie ist als Integrationslotsin für die Koordination des Ehrenamts in den dezentralen Unterkünften verantwortlich und entwickelt das Projekt der Behörden-Coaches weiter.

    Die komplexe Behördenstruktur und vor allem die Behördensprache zählen für Migrantinnen und Migranten zu den größten Herausforderungen des Alltags. Nicht selten häufen sich bei ihnen Schreiben von Behörden, von Handyvertragspartnern und Stromversorgern. Viele der ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner des Reuterhauses suchen daher nach wie vor den Kontakt und holen sich Hilfe und Rat bei den Mitarbeitenden. Natali Soldo-Bilac, Koordinatorin der dezentralen Unterkünfte, ist bereits seit 2016 im Reuterhaus tätig. 

    Unterstützung bei Behördenangelegenheiten aller Art

    Die ehrenamtlichen Behörden-Coaches unterstützen daher Menschen bei Behördenangelegenheiten aller Art und bei Schwierigkeiten mit behördlicher Post und formalen Schreiben. Sie helfen, Anträge und Formulare auszufüllen, Termine zu vereinbaren und dergleichen mehr, unkompliziert, kostenlos und ohne Terminvereinbarung. Zudem vermitteln sie Verständnis für die Funktionen und Aufgaben der jeweiligen Behörden (wie Jobcenter, Sozialämter, Familienkassen, Versicherungen) sowie deren Arbeitsweisen. Sie zeigen weitere Unterstützungsangebote, wie Beratungsstellen, dürfen aber keine Rechtsberatung durchführen und übernehmen auch keine Haftung. Anfangs waren zwei bis drei Studenten für etwa jeweils vier Stunden die Woche engagiert, mittlerweile sind acht Behörden-Coaches an sechs Standorten in unterschiedlichen Stadtteilen tätig. 

    Das Projekt wird stetig weiterentwickelt und im Stadtgebiet ausgeweitet. Das Angebot ist bewusst als offene Sprechstunde konzipiert. Terminvereinbarungen entfallen, wodurch ein erleichterter Zugang sowie kurzfristige Hilfsleistungen erfolgen können.

    Orte und Sprechzeiten: Dezentrale Flüchtlingsunterkunft Reuterhaus, Mergentheimer Str. 184, 97084 Würzburg: dienstags und donnerstags 14 bis 18 Uhr; Heuchelhof Treffpunkt „Altes Schwimmbad“, Den Haager Str. 18, 97084 Würzburg: dienstags 10 bis 14 Uhr und donnerstags 10 bis14 Uhr; Lindleinsmühle Quartiersmanagement, Frankenstraße 11, 97078 Würzburg: montags 13 bis 17 Uhr; Zellerau Quartiersmanagement, Frankfurter Straße 62a, 97082 Würzburg: donnerstags 13 bis 16 Uhr; Gemeinschaftsunterkunft Veitshöchheimerstraße 100, 97080 Würzburg: donnerstags 9 bis 12 Uhr. Wer als Behörden-Coach tätig werden möchte, kann sich bei Sandra Bürger, Integrationslotsin der Stadt Würzburg, melden: sandra.buerger@stadt.wuerzburg.de

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