Ein rosa Herz aus Pfingstrosen-Blüten und ein Kreuz mit gelben Rosen auf sattgrünem Rasenschnitt: den „Kinder-Teppich“ direkt vor St. Peter und Paul haben Eßfelder Kinder für Fronleichnam am Mittwochabend gelegt.
Die Tradition muss weitergegeben werden. Hilde Weisensel – sonst auch zusammen mit Rita Mark für den Blumenschmuck in der Pfarrkirche zuständig – hat die Kinder im Grundschulalter zusammengeholt. Wer mag, darf mitmachen. Ein paar Jahre ist es her, seit sich ein Junge so begeistert hat, dass die Idee aufkam, auch die Kinder einen Teppich für die Fronleichnamsprozession machen zu lassen. Acht Kinder sind am Mittwochabend gekommen. In einer halben Stunde wird alles fertig sein. Kurzerhand entschieden die Mädchen, dass in diesem Jahr ein rosa Herz gelegt werden soll.
Ein Vlies schützt das Kunstwerk
Die Blüten hat Weisensel in ihrem Garten „geplündert“. Der Friedhof ringsum gäbe wohl genug her, aber es sind keine gestohlenen Blüten dabei, versichert sie. Auch Josefine hat Blüten mitgebracht: Rosen, Frauenmantel, Holunder und Pfingstrosen duften aus den Kartons. Etliches Gießwasser wird an diesem windigen Vorabend von Fronleichnam gebraucht, damit die Blüten nicht gleich weggeweht werden. Im Vorjahr hatten sie die Regenpause in der Kirche verbracht. Aber Regen schreckt uns nicht, bestimmt Weisensel. Um das Kunstwerk aus Pflanzenteilen zu schützen, wird zuletzt ein mit Steinen beschwertes Vlies über das Blumenbild gedeckt, damit bis zum Festgottesdienst alles heil bleibt.
Pauline hat eine Frage zum Arbeitseinsatz: „Ist er jetzt schon zu Ende?“, fragt sie und scheint etwas enttäuscht. Es hat Spaß gemacht, sagt sie. Dass sie an Fronleichnam früh um 5 Uhr mit dabei ist, wenn die anderen Blumenteppiche im Dorf gelegt werden, ist eher unwahrscheinlich. Dafür gibt es ja den Kinderteppich. Aber Hilde Weisensel freut sich schon. „Früh ist es noch viel interessanter“, findet sie. „Da ist so eine besondere Atmosphäre im Dorf, wenn alles noch ruhig ist“.