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WÜRZBURG: Bei der Polizei fehlt es an Personal

WÜRZBURG

Bei der Polizei fehlt es an Personal

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    Die Personalsituation bei der Polizei in Unterfranken ist problematisch.
    Die Personalsituation bei der Polizei in Unterfranken ist problematisch. Foto: dpa

    „Unterfrankenweit benötigen wir in allen 30 Dienststellen mindestens 200 Beamte mehr.“ In den drei großen Dienststellen in Würzburg, Schweinfurt und Aschaffenburg werde der Sollstand an Beamten nur zu 75 Prozent erfüllt.

    Hinzu kommt laut Zimmermann die hohe Zahl an Überstunden, die sich beim G7-Gipfel im Juni vergangenen Jahres im oberbayerischen Elmau angehäuft hätten. Sie sollten eigentlich im Lauf des Sommers abgebaut werden. „Dies hat aber nur teilweise geklappt.“ Mit ein Grund ist die Flüchtlingssituation.

    Auch die Einsätze bei Demonstrationen, Terrorabwehr oder Fußballrandale führten zu massiver Einsatzbelastung. „Der Anspruch auf ein freies Wochenende im Monat ist oft nicht mehr umsetzbar“, informiert Zimmermann auf Nachfrage. Kleinere Dienststellen hätten Probleme den Schichtdienst aufrecht zu erhalten.

    Holger Zimmermann bereitet auch die immer stärker werdende Respektlosigkeit gegenüber Polizisten und auch Polizistinnen Sorge. Sie würden angepöbelt oder sogar massiv angegriffen, meist von angetrunkenen Personen. „Jeden zweiten Tag wird in Unterfranken ein Kollege im täglichen Dienst verletzt.“

    Etwas bang schaut Unterfrankens GdP-Vorsitzender in die Zukunft. „Noch haben wir keinen Nachwuchsmangel“, sagt Zimmermann, „aber es kommen die geburtenschwachen Jahrgänge“ – um die sich natürlich auch die freie Wirtschaft bemühen werde. Gerade am Untermain, wo man mehr auf das Rhein-Main-Gebiet und die großen Unternehmen fokussiert sei, befürchtet Zimmermann künftig weniger Bewerber für den Polizeidienst.

    Nachwuchskampagne

    Zudem „gehen in den nächsten zehn Jahren 40 Prozent der Kollegen in Pension, bei der Kriminalpolizeidienststelle sind es sogar über die Hälfte“. Auszubildende könnten also Mangelware werden. Zimmermann wirbt schon jetzt um künftige Kolleginnen und Kollegen: „Die Vielfältigkeit des Berufes bietet tolle Chancen.“ Er verweist auf die Nachwuchskampagne „Mit Sicherheit Anders“, die Bayerns Innenminister Joachim Hermann am Donnerstag in München gestartet hat. Bis 2025 sollen laut Herrmann „über 10 000 Polizistinnen und Polizisten bei der Bayerischen Polizei“ neu eingestellt werden.

    Nachwuchsprobleme gebe es auch bei den Cybercops, die im Bereich Internetkriminalität tätig sind, vor allem im Bereich Schweinfurt und Aschaffenburg. „Wir suchen gezielt studierte Informatiker mit Berufserfahrung.“ Die Ausbildung beträgt ein Jahr, danach beginnt die Berufslaufbahn sofort als Oberkommissar.

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