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Würzburg: "Bei uns finden Menschen ein offenes Ohr und eine Heimat"

Würzburg

"Bei uns finden Menschen ein offenes Ohr und eine Heimat"

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    Andrea Dehler, Pfr. Jürgen Reichel und Michael Lindner-Jung.
    Andrea Dehler, Pfr. Jürgen Reichel und Michael Lindner-Jung. Foto: Ingeborg Wollschläger

    "Bei uns finden Menschen ein offenes Ohr und eine Heimat", sagt Andrea Dehler von der Wärmestube. In deren Räumen gleich hinter dem Theater halten sich täglich zwischen 40 und 80 Besucher auf. "Sie kommen her, um zu frühstücken, zu duschen, mitunter zum Kochen, zum Reden, zum Spielen. Viele haben sonst keinen Ort, wo sie sich tagsüber aufhalten können."

    Die Zukunft macht Andrea Dehler Sorgen. Denn es fehlt an einer gesicherten finanziellen Perspektive. Die Wärmestube ist ein Defizitbetrieb. Sogar ganz grundlegende Ausgaben sind nicht im vollen Umfang gedeckt.

    Die Spende, die Pfarrer Jürgen Reichel der Wärmestube und der Bahnhofsmission überreicht, kommt deshalb gelegen. "Field Commander C" hat vor kurzem Songs von Leonhard Cohen in St. Johannis vorgetragen. Der Konzertveranstalter Michael Widmann von der "Live Concept Entertainment GmbH" hat erfolgreich zum Spenden aufgerufen.

    Die andere Hälfte der Spenden geht an die Bahnhofsmission. Die Mitarbeiter zählen die riesige Zahl von 65.000 Hilfskontakten pro Jahr. Wer kommt? Reisende mit besonderen Anliegen. Menschen, die das Leben überfordert. Immer häufiger Personen in psychischer Not. Frauen, die nicht zuhause bleiben können. Obdachlose. Migranten, die noch nirgends angekommen sind.

    "Die Unterstützung von St. Johannis ist uns wichtig", sagt Michael Lindner-Jung von der Bahnhofsmission. "Seit den Corona-Zeiten ergänzt St. Johannis unsere Essensausgaben Woche für Woche. Es ist eine starke Verbindung in einem gemeinsamen Geist zwischen uns gewachsen."

    Die Rahmenbedingungen werden aber immer schwieriger. Die kirchlichen Gelder decken nur einen Teil der benötigten 700.000 Euro. Sollten Stadt und Landkreis ihre Zuschüsse zurückfahren, droht der Bahnhofsmission eine teilweise Schließung.

    "Wir werden neue Wege gehen müssen", sagt Lindner-Jung, "Partnerschaften und Patenschaften suchen. Mit Firmen. Mit Privatpersonen. Mit Unterstützerkreisen."

    Wer wissen will, was er gegen Armut tun kann, der muss nur zum Telefonhörer greifen oder an den Türen der Wärmestube oder der Bahnhofsmission klingeln.

    Von: Pfr. Jürgen Reichel (St. Johannis)

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