Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: Beim politischen Aschermittwoch der Würzburger FDP: Das lange Warten auf Markus Söders Rücktritt

Würzburg

Beim politischen Aschermittwoch der Würzburger FDP: Das lange Warten auf Markus Söders Rücktritt

    • |
    • |
    Politischer Aschermittwoch mit dem Fraktionsvorsitzenden der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag, Christian Dürr (links), dem FDP-Landtags-Kandidaten Tobias Dutta (Mitte) und dem Bundestagsabgeordneten und FDP-Kreisvorsitzenden Andrew Ullmann.
    Politischer Aschermittwoch mit dem Fraktionsvorsitzenden der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag, Christian Dürr (links), dem FDP-Landtags-Kandidaten Tobias Dutta (Mitte) und dem Bundestagsabgeordneten und FDP-Kreisvorsitzenden Andrew Ullmann. Foto: Thomas Obermeier

    Am Faschingsdienstag noch als Gandalf der Zauberer auf dem Main-Post-Faschingsempfang im Valentinum dem Magischen verpflichtet, verwandelte sich der Würzburger FDP-Bundestagsabgeordnete und Kreisvorsitzende der FDP Würzburg-Stadt, Andrew Ullmann, beim politischen Aschermittwoch seiner Partei in den Bürgerspital-Weinstuben wieder in den Realpolitiker, als den man ihn aus den Medien kennt. Zudem ist er Mitglied im Gesundheitsausschuss und gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion.

    Und als dieser stimmt er so gar nicht mit den Ansichten des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach von der SPD überein, das wurde schnell klar. Der sei am Faschingsdienstag 60 geworden, gehöre jetzt also selbst zur sogenannten Risikogruppe der Corona-Pandemie, spöttelte Ullmann vor den gut 60 Besucherinnen und Besuchern. Darunter waren auch der Aschaffenburger FDP-Landtagsabgeordnete Helmuth Kaltenhauser und Carsten Klein, FDP-Bundestagsabgeordneter sowie stellvertretender Vorsitzender der bayerischen FDP, ebenfalls aus Aschaffenburg.

    Wer Politik mit Angst betreibe, mache keine gute Politik

    Wer wie Lauterbach Politik mit Angst betreibe und immer nur sage, "ich kann davor warnen", betreibe auf Dauer keine gute Politik, schenkte Ullmann dem Bundesgesundheitsminister ein. "Gute Politik muss man 'mit' den Menschen machen, nicht dadurch, dass man ihnen Angst macht." Und auch der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek bekam sein Fett weg. Der Bürger müsse sich nicht rechtfertigen, wenn er seine Freiheit wieder haben wolle, bezog sich Ullman auf die Diskussion um Corona-Beschränkungen. "Der Staat muss sie ihm gewähren", so der Bundestagsabgeordnete. 

    "Lieber habe ich keinen bayerischen Minister im Kabinett, als einen Andreas Scheuer."

    Tobis Dutta - FDP-Landtagskandidat

    Der 21-jährige Tobias Dutta, unterfränkischer Bezirksvorsitzender der jungen Liberalen und FDP-Landtags-Direktkandidat für Würzburg, Gerbrunn und Rottendorf für die Wahl zum Bayerischen Landtag im Oktober, trat anschließend ans Mikrophon. Das Hauptthema der CSU sei im Moment, zu meckern, wo es nur gehe, wetterte er. "Die Ampel ist an allem schuld!"

    Schon vor der Kabinettsbildung habe es aus der CSU die Klage gegeben, dass es keine bayerischen Minister in Berlin geben werde. "Aber lieber habe ich keinen bayerischen Minister im Kabinett, als einen Andreas Scheuer", so der Landtagskandidat. "Liebe CSUler, kümmert Euch um Eure eigenen Probleme, denn davon habt Ihr genug", sagte er unter dem Beifall der Zuhörerinnen und Zuhörer.

    Auf Markus Söders Rücktritt warte der Fraktionsvorsitzende der FDP noch heute

    Dann übernahm der Fraktionsvorsitzende der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag Christian Dürr den Staffelstab. Dürr holte unter anderem zu einem Rundumschlag in Sachen Klimapolitik aus. Es sei ja kein Geheimnis, dass die Freien Demokraten, was die Laufzeit der AKWs betreffe, sehr offen seien, so Dürr.

    Bei der Asyl- und Arbeitsmarktpolitik gibt es für die Freien Demokraten noch viel zu tun

    Er erinnerte an das Jahr 2011, als die FDP noch Mitglied der Bayerischen Staatsregierung gewesen sei. Als es da um die Laufzeit der AKWs gegangen sei, habe ein Umweltminister namens Markus Söder gesagt, wenn ein AKW in Bayern über den 31. Dezember 2022 hinaus in Betrieb sei, werde er zurücktreten. "Darauf warte ich noch heute", so Dürr. Und dieser Markus Söder habe am Vormittag bei seiner Aschermittwochsrede in Passau auch noch gesagt, die Politik der Grünen und damit auch der Bundesregierung sei ideologiedurchtränkt in Bezug auf die Kernenergie.

    "Uns interessiert nicht, wo jemand her kommt, sondern wo jemand hin will."

    Christian Dürr - FDP-Fraktionsvorsitzender im Bundestag

    Auch bei der Asyl- und Arbeitsmarktpolitik gebe es für die Freien Demokraten noch viel zu tun: "Immer noch ist es leichter, ins deutsche Sozialsystem zu kommen, als auf den deutschen Arbeitsmarkt", so Dürr. Das müsse sich ändern. "Uns interessiert nicht, wo jemand her kommt, sondern wo jemand hin will", so der FDP-Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag.

    Umweltaktivisten machten auf ihre Anliegen aufmerksam

    Während Dürrs Rede machte eine Gruppe von Umweltaktivisten der sogenannten "Letzten Generation" mit einem Transparent und Wortbeiträgen auf die ihrer Meinung nach unzureichende Umweltpolitik der Ampelkoalition aufmerksam. "Grundsätzlich habe ich Verständnis dafür, wenn sich Menschen, egal welchen Alters, Sorgen um die Zukunft machen und sich politisch positionieren", kommentierte Ullmann als Vorsitzender des einladenden Kreisverbandes und damit sozusagen der Hausherr, diese Aktion.

    Aber es sei dabei wichtig, dass man demokratisch miteinander umgehe. "Und da fand ich es schade, dass keine Diskussion stattfinden sollte, sie wollten ja keine. Denn Christian Dürr hatte ihnen wiederholt angeboten, nach Berlin zu kommen, um dort mit ihm über nachhaltige Umweltpolitik zu sprechen", bedauerte Ullmann. Zuvor hatten die Aktivisten auch schon beim politischen Aschermittwoch der Grünen vor dem Felix-Fechenbach-Haus in Grombühl demonstriert.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden