"Auf zum Schömig” hieß es auch dieses Jahr wieder, als sich die Frauen zum Weiberfasching auf den Weg ins Lengfelder Gasthaus "Zum Hirschen” machten.
Der Laurentiussaal war komplett ausgebucht und Gruppen von Ägypterinnen, Asiatinnen, Teufeln, Erdbeeren, Piratinnen und Hexen saßen in professionell gefertigten Kostümen an den Tischen und prosteten sich zu.
Während sich die Damen bedienen und unterhalten ließen, waren die Männer traditionell wieder nur zum Arbeiten hier. Das galt auch für Wirt Rainer Schömig, der an diesem Abend bediente, während seine Frau Claudia Schömig für die Organisation des Abends und der verschiedenen Programmpunkte verantwortlich zeichnete.
Tobende Feierwut und gesittete Momente
Für die musikalische Unterhaltung sorgte dabei wieder die Band aus Stefan und Maurice Menig, die im Laufe des Abends den kleinen Saal regelmäßig zum Toben brachten. Zu Beginn ging es jedoch noch halbwegs gesittet zu. Anne Keen von den Carneval Freunden Zellerau leitete durch das bunte Programm und schaffte es auf immer wieder auf verblüffende Weise, die feierwütigen Damen zurück auf ihre Plätze zu bekommen, wenn der nächste Programmpunkt anstand.
Eröffnet wurde der Abend vom Tanzpaar Mara-Milena Öhrlein und Samuel Stith des TV 1873. Die beiden sind im karnevalistischen Paartanz bekannt und gewannen 2017 die Deutsche Jugendmeisterschaft. Am Donnerstag beeindruckten sie mit ihrer perfekt einstudierten Nummer zwar weniger Gäste, diese wussten die Leistung der beiden Kinder jedoch mit lautem Applaus und Helau-Rufen zu würdigen.
Auch der nächste Programmpunkt wurde von einem Kind getragen. Der neunjährige Nachwuchs-Büttenredner Tim Adam der KAGE Knorrhalla Oberdürrbach konnte den Saal trotz oder gerade wegen seines Alters überzeugen. Anschließend unterhielt die Juniorengarde der FG Lengfeld mit ihrem Marschtanz.
Polonaise durch den Saal
Stimmung und Luft im Laurentiussaal waren nun schon deutlich aufgeheizt, als zur großen Polonaise gerufen wurde, setzte sich fast der gesamte Saal begeistert in Bewegung.
Als sich nach einigen weiteren, laut mitgesungenen Liedern der Großteil der Damen wieder gesetzt hatte, war etwas mehr Disziplin gefragt. Der Pantomime Ottmar Schraud versuchte sein Publikum durch seine Dirigierkünste dazu zu bringen, in den richtigen Momenten zu klatschen oder "Uh”-Laute von sich zu geben. Der Erfolg war mittelmäßig und Richard Strauss hat bei seinen Walzern wahrscheinlich nicht an dieses Szenario gedacht. Für Lacher sorgte das regelmäßige Scheitern jedoch sehr zuverlässig.

Es folgten das Hofkellerballet der Tanzsportgarde Veitshöchheim, die als Störche und Babys verkleidet waren, Thomas Väth, Schmied aus Bischbrunn, der mit Gitarre und Humor unterhielt, das Männerballett Hätzfeld und schließlich die Büttenrednerin Ines Putzfraa.
Kurzum: Der Weiberfasching beim Schömig wurde wieder seinem guten Ruf gerecht und wird sicher auch im nächsten Jahr für einen ausverkauften Saal sorgen.