Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

VEITSHÖCHHEIM: Beim Streuobsttag in der LWG in Veitshöchheim stand der Apfel im Mittelpunkt

VEITSHÖCHHEIM

Beim Streuobsttag in der LWG in Veitshöchheim stand der Apfel im Mittelpunkt

    • |
    • |
    Viele Sorten: Walnüsse
    Viele Sorten: Walnüsse

    Roter Boskop, Glockenapfel, Lohrer Rambour, Goldparmäne, Tobaz, Sternrenette, Santana - Äpfel, alte und junge Sorten, bekannt und unbekannt, selten und häufig vorkommend, aromatisch und wohlschmeckend, und alle mit wohlklingenden Namen. Beim Streuobsttag der Landesanstalt in Veitshöchheim drehte sich alles um die Frucht, mit der Eva im Paradies Adam verführte.

    Übrigens: Äpfel werden nicht gerupft, sondern gepflückt oder gebrochen. „Beim Rupfen bricht man den Stiel ab, da macht man viel kaputt“, erklärt Ernst Geiling aus Reichenberg. Barbara Biedermann aus Hausen ist mit ihren Früchten schon seit einigen Jahren beim Streuobsttag mit von der Partie. Doch heuer gibt es in der Region wenig Äpfel, sagt sie.

    Dieter Eiser aus Sailauf bei Aschaffenburg hat alte Sorten mitgebracht: Ontario, Gloster, Goldparmäne, Brettacher, Jäger- oder Rheinischer Rambour. „Der hält noch über Weihnachten hinaus“, sagt er. Und etwas Besonderes hat er auch im Gepäck: Ein Sailaufer Bleckmaul, einen Apfelschnaps, für das herbstlich kühle Wetter gerade recht.

    Eine seltene Apfel-Sorte findet man bei Thomas Habermann aus Erlabrunn: den Riesenboiken. „Ein toller Back- und Lagerapfel“, schwärmt Habermann, denn das Fleisch ist fest, saftig, erfrischend säuerlich und bleibt nach dem Aufschneiden schön weiß. Derweil widmet er sich seinen Walnüssen. Beim Öffnen schwört er auf die Methode mit dem Hammer: Nuss festhalten und drauf schlagen. Aber Vorsicht mit den Fingern.

    Walnüsse haben auch Jana und Luisa aus Winterhausen mitgebracht. Gemeinsam mit ihrem Papa wollen sie die überaus großen Früchte bestimmen lassen. Zum Glück ist in diesem Jahr erstmals Friedhelm Haun, Kreisfachberater für Gartenkultur beim Landkreis Kulmbach und Walnussexperte, in Veitshöchheim dabei.

    Eichel des Jupiter

    Die Walnuss war schon bei den Römern geschätzt, bei denen sie Eichel des Jupiter hieß“, erklärt der Fachmann. Karl der Große führte sie bei uns ein und auch heute noch sei die Walnuss als Hausbaum beliebt. Zudem sei sie ziemlich gesund. Neuere Studien hätten gezeigt, dass durch Verzehr von Walnüssen das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen deutlich sinke.

    Alle Hände voll zu tun haben auch in diesem Jahr wieder die Pomologen. Schon zu Beginn standen die Besucher Schlange, um Sorten bestimmen zu lassen. Aber nicht nur Äpfel und Quitten konnten die Besucher kosten, sondern auch anderes Nützliches für den Garten kaufen.

    Rudolf Borst aus Wiesenfeld im Spessart hatte seine ganze Bandbreite an Vogel- und Fledermauskästen und Insektenhotels mitgebracht. Die zimmert der Rentner, der eigentlich Schreiner werden wollte, nun zum Zeitvertreib: „Damit ich meiner Frau nicht auf die Nerven geh oder wenn sie mich ärgert“, erzählt er und schmunzelt.

    Sein Material findet er bei einer Firma, die Pailletten herstellt. Und auf dem Wertstoffhof. „Alles was die Leute wegwerfen, wird geschnorrt“, sagt er. Neben Kästen für Stare, Meisen, Rotschwanz, Wiedehopf und Uhu fertigt der Naturliebhaber seit neuestem auch Spatzenhotels, wahlweise mit zwei oder drei Appartements. Besonders wichtig für Regionen, in denen die kleinen Kerle immer seltener werden.

    Viele neue Apfelsorten wie Santana, Topa und Rebella stellt die Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau vor. „Wir haben hier vorzugsweise schorfresistente Sorten, die nicht durch Gentechnik verändert wurden, sondern durch klassische Züchtung über viele Jahre“, erklärt Roman Döppler.

    Der Vorteil: Auch ohne Pflanzenschutz gegen Pilze sehen die Früchte schön aus und schmecken gut. Und auch in schwierigen Jahren tragen die robusten Bäume relativ gut und sicher, sagt Döppler.

    Weitere Informationen zum Thema finden Interessierte auch unter www.streuobst-mainfranken.de

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden