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WÜRZBURG: Beim Surfen unter Leute kommen

WÜRZBURG

Beim Surfen unter Leute kommen

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    Florian Eichinger informiert sich im Internetcafé an der Juliuspromenade, was in Würzburg so los ist.
    Florian Eichinger informiert sich im Internetcafé an der Juliuspromenade, was in Würzburg so los ist. Foto: FOTO Katja Glatzer-hellmond

    „Ich finde die Atmosphäre hier sehr angenehm“, sagt der Würzburger Jürgen Karl. Er kommt regelmäßig in die Bücherei, um im Obergeschoss das Internet zu nutzen. Sechs Computer stehen hier zur Verfügung. „Ich habe bewusst zu Hause kein Internet und finde es nett, beim Surfen unter Leute zu kommen.“ Karl nutzt die Rabattkarte der Bücherei – für fünf Euro werden sechs aufgeladen, um seine E-Mails zu checken oder sich per Suchmaschine über bestimmte Themen zu informieren.

    Auch Touristen, erzählt Büchermitarbeiterin Julia Hechtner, kämen oft hierher, „sie werden von der Touristik-Information direkt zu uns geschickt“. Besonders auffällig seien die Amerikaner, die mit dem Kreuzfahrtschiff in Würzburg anlegen. „Sie brauchen oft Hilfe mit der Tastatur, wissen nicht wo sie das @-Zeichen finden.“

    Suche nach dem Internet-Café

    Im Internetcafé in der Echter-Galerie geht es ebenfalls geschäftig zu. Florian Eichinger ist gerade dabei, die Nachrichten über „Spiegel online“ abzurufen, auch meinestadt.de ist eine wichtige Adresse, da er gerade erst zugezogen ist. „Meine Freundin und ich wohnen seit Kurzem im Landkreis und wir haben noch keinen Internetanschluss.“ Allerdings sei es gar nicht so einfach gewesen in der Innenstadt ein Online-Café zu finden, „ich habe mich wirklich durchfragen müssen, auch über die gelben Seiten habe ich kein Glück gehabt“, sagt er. Chef Thomas Kral bestätigt, dass sein Lokal in der Echter-Galerie für Außenstehende nicht so leicht zu finden ist. Ein Umzug in die Häfnergasse steht im Herbst an. Ein großes Problem sei, dass die Auflagen der Stadt sehr hoch sind, Internetcafés aus schlechter Erfahrung heraus oftmals als potenzielle Spielhöllen gesehen würden. Krals Kunden sind überwiegend Leute zwischen 20 und 40 Jahren, „aber auch Senioren kommen hin und wieder, um übers Netz zu recherchieren“.

    Das gilt auch für das digicafé in der Sanderstraße. Während sich ein rüstiger Rentner ein Filmchen anschaut, sucht Anja Schuppner online nach Wohnungen in Würzburg. Sie ist mit dem Stadtplan ausgerüstet, so „dass ich ganz schnell agieren kann, wenn ich etwas finde“. wg-gesucht.de oder wuewowas.de sind Seiten, die sie anklickt. Die 19-Jährige ist derzeit in der Jugendherberge untergebracht, im Herbst beginnt ihr Studium in Würzburg. „Das Internetcafé haben sie mir in der Herberge vorgeschlagen, eine richtige Liste mit verschiedenen Online-Orten scheint es hier nicht zu geben“, sagt sie. Anders bei ihrer kürzlichen Reise durch Europa, „da habe ich meistens im Touristismusbüro einen Ausdruck bekommen“. Nachgefragt bei der Touristik-Information im Falkenhaus heißt es, dass eine solche Liste derzeit noch nicht existiert. Es sei aber angedacht, diese zu erstellen.

    Dass in sein digicafé angesichts der guten Lage zur Fachhochschule überwiegend Studenten kommen, erzählt Betreiber Anwar Hashim, viele „Stammgäste, aber auch der ein oder andere Tourist“. Seine älteste Kundin sei etwa 93 Jahre alt und Amerikanerin, „sie mailt immer ihrer Familie in den Staaten“.

    Stimmengewirr aus verschiedenen Sprachen ist im Arvino Call- und Internet-Shop in der Theaterstraße zu hören. Hier tummeln sich verschiedene Nationalitäten, chatten übers Internet oder nutzen die Möglichkeit mit Sondertarifen in die Heimat zu telefonieren. Gerade hat eine junge Frau nach Kairo telefoniert – vielleicht mit ihrer Familie, um mitzuteilen, dass es ihr gut geht. Afrika, Asien oder Amerika – seine Kunden telefonieren in aller Herren Länder, erklärt Betreiber Saharan Balwinder.

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