Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Beim TSV Jahn 1892 ist die Lust auf Bewegung ungebremst

WÜRZBURG

Beim TSV Jahn 1892 ist die Lust auf Bewegung ungebremst

    • |
    • |
    Mit dem Schautanz „Fleischeslust“ trat die Juniorengarde des TV 1873 Würzburg am Samstag beim Festkommers zum 125-jährigen Bestehen des TSV Jahn in der Dreikronenstraße auf.
    Mit dem Schautanz „Fleischeslust“ trat die Juniorengarde des TV 1873 Würzburg am Samstag beim Festkommers zum 125-jährigen Bestehen des TSV Jahn in der Dreikronenstraße auf. Foto: Foto: Patty Varasano

    Lust auf Bewegung. Lust auf Gemeinschaft. Lust auf Feiern. Und Lust auf Fleisch. Letzteres hatte jedenfalls die Juniorengarde des TV 1873 Würzburg, die als Haifische verkleidet einen kurzweiligen Schautanz aufführte. Der Titel lautete vielsagend: Fleischeslust. Doch es gab während des Stückes auch allerhand Vegetarisches zu sehen.

    Spitzenturner trainieren noch

    Gesund sind auch die vielen Sport- und Bewegungsarten, die der Jahn seinen seit Jahren konstant 500 Mitgliedern anbietet. Es sind weniger die großen Publikumsrenner wie Fußball, sondern vielmehr die etwas anderen Sportgruppen, die den Traditionsverein an der Dreikronenstraße auszeichnen. Dazu zählen Bewegungsformen wie Step-Aerobic, Kendo und Rehasport, aber auch Karate, Volleyball und Tischtennis.

    „Das Turnen ist über all die Jahre in den Hintergrund getreten. Doch noch immer halten sich ein paar frühere Spitzenturner jeden Freitag bei uns fit“, sagte der Vereinsvorsitzende Erich Jung in seiner launigen Ansprache am Samstagabend. „Wir haben viele spezielle Krankengymnastik-Kurse. Hier gibt es noch Nachwuchs, auch wenn er schon etwas älter ist.“

    Oberbürgermeister Christian Schuchardt stellte gleichfalls fest: „Das, was der Verein 1892 angeboten hat, war etwas ganz anderes als heute. Den Gang durch die Zeit überlebt man nur, wenn man mit der Zeit geht.“

    Das ist dem Verein trotz der großen Konkurrenz durch Fitnessstudios eindrucksvoll gelungen. „Sie sind eine tragende Säule der Stadtgesellschaft“, lobte der OB in der voll besetzten Jahn-Turnhalle. Jung erinnerte an die Anfänge des Vereins in der Elstergasse im nahen Mainviertel. Dort stand vor 125 Jahren die Gastwirtschaft Kirch mit ihrem „Turngarten“. Sie war die erste Anlaufstelle des damaligen Turnerbund Jahn.

    Wunsch nach einer eigenen Halle

    „Der Wunsch nach einer eigenen Halle wurde immer stärker“, blickte Jung zurück. Der Verein stand vor seiner ersten großen Blüte. Erfolgreiche Sparten waren damals neben dem Turnen die Box- und Schwimmabteilung. „Letztere hat im Strandbad am Main trainiert“, so Jung. Während das Vereinsschwimmen beim Jahn recht schnell Geschichte gewesen war, wechselten die Boxer in den 1950er Jahren geschlossen zu den Kickers, wie Jung unter dem Raunen der vielen anwesenden Mitglieder feststellte.

    Der Krieg hatte auch dem Jahn sehr zugesetzt; viele Mitglieder waren an der Front gefallen, die Halle zerstört. Während sich der Verein allmählich wieder aufrappelte, wurde die unter Leitung des langjährigen Vorsitzenden Adam Burkard entstandene Turnhalle am heutigen Standort erst 1957 eingeweiht. Über all die Jahre ist die Jahn-Sportstätte immer wieder modernisiert worden, beispielsweise durch Anbauten oder den Austausch des anfänglichen Holzbodens, „weil sich die Beschwerden über Spreißel in den Füßen häuften“, sagte Jung schmunzelnd. Demnächst soll der mittlerweile rund 40 Jahre alte Boden wieder ausgetauscht werden. Schuchardt sagte unter dem Beifall der Gäste die Unterstützung der Stadt zu.

    Aushängeschild für Unterfranken

    Bis heute versteht sich der Verein als Anker für Sportlerinnen und Sportler vom Kleinkindalter bis hinauf zu den ältesten Generationen.

    „Sie setzen nicht auf eine Sportart, sondern sind breit aufgestellt“, bemerkte Günther Jackl, der unterfränkische Vorsitzende des Bayerischen-Landessportverbandes: „Damit sind Sie ein Aushängeschild nicht nur für Würzburg, sondern für ganz Unterfranken.“ Der Verein habe sich immer weiterentwickelt. Der Turner-Vertreter Günter Dietz hatte das massive Walter-Kolb-Schild des Deutschen Turner-Bundes im Gepäck. Nach dem offiziellen Festkommers ging es lustvoll über in den geselligen Austausch.

    Auszeichnungen beim TSV Jahn 1892 Würzburg • Ehrungen vom BLSV (Auswahl): Armin Liebenstein: Verdienstnadel in Gold mit Kranz für 33 Jahre Abteilungsleiter im Karate; Doris Schercher: Verdienstnadel in Silber mit Gold für 24 Jahre Übungsleiterin und Sportwartin im Turnen; Harald Lutz: Verdienstnadel in Silber mit Gold für 22 Jahre Kassier und Übungsleiter im Kendo; Rolf Dambach: Verdienstnadel in Silber mit Gold für 20 Jahre Kassier im Tischtennis; Erich Jung: Verdienstnadel in Silber für 18 Jahre Übungsleiter, Baurechtler und Vorsitzender; Ulli Briele: Verdienstnadel in Silber für 18 Jahre Übungsleiterin und zweite Vorsitzende; Roland Martin: Verdienstnadel in Silber für 17 Jahre Übungsleiter und Jugendvertreter im Judo; Jürgen Schercher: Verdienstnadel in Silber für 16 Jahre Wanderwart und Beirat; Gudrun Sauer: Verdienstnadel in Bronze mit Kranz für zwölf Jahre Beirat; Jürgen Zentgraf: Verdienstnadel in Bronze mit Kranz für zwölf Jahre Beirat. • Ehrungen von Vereinsseite: Anstecknadel Eichenblatt in Gold für 60 Jahre Mitgliedschaft: Alois Schüll (Ehrenmitglied); Anstecknadel Eichenblatt in Silber für 50 Jahre Mitgliedschaft: Dieter Rössner und Josef Forster; 40 Jahre Mitgliedschaft: Johanna Bähr, Veronika Burger, Monika Friedewald, Sieglinde Götz, Armin Liebenstein, Elisabeth Pfannes, Roswita Zentgraf; 25 Jahre Mitgliedschaft: Norbert Heim, Erika Hertlein, Erich Jung, Jürgen Löblein, Harald Lutz, Imre Oroszi, Vanessa Sauer-Stephan, Ulrich Wehrhahn und Cornelia Wehrhahn.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden