würzburg (HOW) "Eine gute Sache", sagt Philipp Hudert. Der 20-Jährige hat seine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann dieser Tage als Jahrgangsbester abgeschlossen, ist Sprecher der 16 Auszubildenden im Würzburger "Kaufhof" und weiß, was eine gute Ausbildung wert ist.
Die gute Sache ist eine so genannte "Lernpartnerschaft", die Kaufhof-Geschäftsführer Friedhelm Bröske und Arthur Weber, Rektor der Jakob-Stoll-Realschule, dieser Tage per Vertrag vereinbart haben. Ziel: Den Schülern frühzeitig Kontakt und Einblicke in die Arbeitswelt zu vermitteln. Der dazu nötige praxisnahe Unterricht soll die Berufswahl erleichtern. "Es ist ein Projekt, bei dem alle gewinnen", sagt Anja Kiehne-Neuberg von der Kaufhof-Zentrale, denn der Erfahrungsaustausch soll nicht einseitig sein. "Wir wollen Auszubildende, die zu unserem Unternehmen passen", sagt Kiehne-Neuberg bei der Präsentation des Projektes. Vornehmlich bildet "Kaufhof" Einzelhandelskaufleute aus. Zum Kennenlernen der Arbeitswelt stehen Informationen über den Einzelhandel, Ausbildungswege oder Aufstiegschancen auf dem Stundenplan. In Würzburg ist es die zweite in Bayern, die 28. Partnerschaft bundesweit. Seit fünf Jahren betreibt die "Kaufhof AG", die jährlich 2000 Auzubis betreut, den direkten Kontakt zu Schulen. Bis 2007 wird ein Netzwerk von 70 Lernpartnerschaften angestrebt. Dass die Wahl auf die Jakob-Stoll-Realschule fiel, begründet Personalchef und Organisationsleiter Holger Kiunke nicht zuletzt mit der engagierten Arbeit der Lehrer. Rektor Weber betont, dass der "Kaufhof" mit dem Angebot Lernpartnerschaft offene Türen eingerannt habe. "Die Zeiten des isolierten Schulbetriebs sind vorbei." Er begrüßt die Orientierungshilfe für seine Schüler. Neben der Allgemeinbildung sei die Vorbereitung auf die Arbeitswelt ein wichtiges Bildungsziel. Die Lernpartnerschaft startet für rund 150 Schüler, im Oktober. Erstes Thema: "Die Berufserkundung".