Der Beruf als Fachlehrerin für Werken und Handarbeit hat Ottilie Jungbauer sehr viel Spaß gemacht. Nun bereitete ihr die Veitshöchheimer Grund- und Mittelschule eine bewegende Abschiedsfeier. Nach fast 40-jähriger Dienstzeit hat die Margetshöchheimerin nun eine Menge Zeit für ihre Großfamilie, die vielen Hobbys und für ihre Tätigkeit als Gemeinderätin.
Nach ihrer Ausbildung als Fachlehrerin in Handarbeit und Werken am Staatsinstitut in Nürnberg (1978) führte bereits ihr Weg als Fachlehrer-Anwärterin an die Volksschule Veitshöchheim, wo sie 1980 ihre zweite Prüfung ablegte und dann der Grund- und Teilhauptschule Lengfeld zugewiesen wurde. Weitere Stationen von Jungbauer waren die Goethe-Hauptschule, die Jakob-Stoll-Realschule, die Pestalozzischule und das Vinzentiunum in Würzburg. 1984 wurde sie dann in Güntersleben und Rimpar eingesetzt. Nach ihrer Beurlaubung, in der sie ihre Kinder Björn, Ivan, Sven und Nadine zur Welt brachte, kam sie 1999 an die Grundschule Veitshöchheim, die sie nicht mehr verließ, auch wenn sie vier Jahre als mobile Reserve zusätzlich noch in Zell und Leinach tätig war.
Kollegiales Miteinander
„In Zeiten, in denen unsere Kinder vor allem das Wischen und Klicken auf Ipads und Smartphones von klein auf lernen, jedoch immer weniger feinmotorische Kenntnisse mitbringen, war es ihr besonderes Anliegen, ihnen dabei zu helfen, mit kleinen Händen und großer Begeisterung selbst Dinge zu schaffen“, so würdigte Konrektorin Julia Heres ihr schulisches Wirken. Die Kinder hätten bei ihr gelernt, präzise, planvoll und doch auch kreativ mit allen Werkstoffen umzugehen. Mitgeprägt habe sie auch das kollegiale Miteinander an der Schule.
Wenn man zu ihr in den Werkraum kam, so ließ der erkrankte Rektor Stefan Dusold ausrichten, sei ihm immer die Geschäftigkeit und das Vergnügen aufgefallen, mit dem die Kinder bei der Sache waren. Viele Jahre unterrichtete die Fachlehrerin immer wieder stundenweise auch an der Mittelschule. Wie Rektor Otto Eisner bei der Feier sagte, habe es seinen Schüler großen Spaß gemacht mit der Fachlehrerin aus Ton eine Schildkröte, aus Metall eine Bronzeplatte zu fertigen oder ein Kissen zu nähen. Eine Schülerin habe Jungbauer als selbstsichere Frau bezeichnet, die weiß was sie will.
Bürgermeister Jürgen Götz dankte Ottilie Jungbauer im Namen der Gemeinde als Schulaufwandsträger für ihren Einsatz.
Sichtlich gerührt war die scheidende Fachlehrerin über die Beiträge von Schülern und Kollegen. So erfreute die 3c mit einer Ruhestandspyramide mit guten Wünschen, Ideen und Präsenten Ottilie Jungbauer. Auch der Lehrerchor hatte ein selbst getextetes Abschiedslied einstudiert.
Überwältigt und mit Tränen in den Augen bedankte sich die Ruheständlerin für die Laudatio und die Darbietungen.