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WÜRZBURG: BI: Autobahntunnel würde Feinstaub-Problem lösen

WÜRZBURG

BI: Autobahntunnel würde Feinstaub-Problem lösen

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    Gefährlicher Feinstaub - auch in Würzburg.
    Gefährlicher Feinstaub - auch in Würzburg. Foto: Foto: Rüsche, dpa

    Feinstaub, ein wissenschaftlich nachgewiesenes Gesundheitsrisiko, ist in der Kessellage der Stadt Würzburg ein Thema. Mediziner sagen unzweifelhaft, dass eine zu hohe Feinstaub-Belastung das Leben über verschiedene Krankheiten deutlich verkürzt. Die Grenzwerte werden in Würzburg, je nach Witterungslage, immer wieder überschritten. Ein Argument für die Gesundheitsinitiative, weiter für einen Tunnel an der Autobahn zwischen Heidingsfeld und Heuchelhof zu kämpfen. Ihr Bürgerbegehren hatten die Organisatoren schon gewonnen. Aufgrund der Faktenlage glauben aber nur noch wenige Würzburger, dass statt einem Trog auf der bestehenden Trasse nun doch noch ein Tunnel unter dem Stadtteil Heuchelhof gebaut wird.

    Auch wenn der sechsspurige A 3-Ausbau auf vollen Touren läuft, hoffen die Mitglieder der Initiative immer noch auf einen Kurswechsel bei der Autobahndirektion und auf Neuplanungen für eine Tunnellösung. Aktuell ist ein kurzer Trog – eine Abdeckung der abgesenkten Autobahntrasse – vorgesehen. Die BI-Akteure sind der Meinung, dass neben anderen Fehlplanungen bei dem Projekt das Thema Feinstaub überhaupt nicht berücksichtigt ist. Dabei wären die Probleme für Würzburg und seine Bürger mit einem Tunnel zu lösen.

    Dagmar Dewald und der Ingenieur Hermann Wördehoff kämpfen schon ein wenig verzweifelt, weil ihre Argumente nach ihrer Meinung nicht richtig wahrgenommen werden. Vor allem im Rathaus. Dort lasse man sich einfach alles gefallen, kritisieren sie. Die Autobahn werde beim Thema Feinstaub aus der Verantwortung genommen, meint Dagmar Dewald, Sprecherin der Initiative, in einem Redaktionsgespräch. Im Rathaus habe man einmal einen Luftreinhalteplan gemacht, „das war's dann auch“.

    Dabei sei doch klar, dass die Luftbelastung in Würzburg vom Verkehr komme und nicht von einer nicht vorhandenen Industrie. Es gehe um eine große „Hintergrundbelastung“, die nicht definiert werde. Dass die von den Autobahnen kommen könnte, wurde gar nicht untersucht, kritisiert die Initiative. Die Stadt habe sich im Rahmen der Planung auch gar nicht gewehrt. Es gebe keine Berechnungsgrundlagen, alles werde für nicht so problematisch angesehen.

    Weil es hier um eine „Jahrhundertentscheidung“ gehe, sagen Dewald und Wördehoff überzeugt, könne man auch jetzt noch ohne Gesichtsverlust den Hebel umkippen und neu für einen Tunnel planen. Dass in solchen Tunnels eine gute Feinstaubfilterung technisch möglich ist, weist die Initiative anhand von vielen Beispielen weltweit nach. Nur in Deutschland haben die Autobahnbauer solche technischen Verbesserungen noch nicht eingesetzt. Bei einer Informationsveranstaltung mit Schweizer Tunnelbauern wurden die technischen Möglichkeiten einer Feinstaub-Filterung schon dargestellt.

    Rückhalt für ihre Anliegen in Sachen Feinstaub würde die Initiative schon darin sehen, wenn die Stadt die Überschreitungsdaten einmal seriös untersuchen lassen würde.

    90 000 Fahrzeuge auf der A 3 pro Tag

    Dass die Autobahnplanung in die falsche Richtung geht, hat vor Jahren schon der Würzburger Kardiologe Professor Wolfram Voelker vorgerechnet. Er war es auch, der mit anderen Mitstreitern auch die Gesundheitsinitiative für den Würzburg-Tunnel mit ins Leben gerufen hat. Er hat sich inzwischen aus beruflichen Gründen aus dem „operativen“ Geschäft der Initiative zurückgezogen, das sich im Moment hauptsächlich im politischen und juristischen Bereich bewegt.

    Nicht verändert haben sich die Argumente. Demnach dürfen die Grenzwerte für Feinstaub an 35 Tagen im Jahr nicht überschritten werden. Das war aber in Würzburg 2011 der Fall. Überschreitungen in dieser Größenordnung gibt es sonst in Bayern nur noch an der Landshuter Allee in München oder am Königsplatz in Augsburg.

    Bis zu 90 000 Fahrzeuge pro Tag werden für die A 3 in Würzburg bis zum Jahr 2020 prognostiziert. Die Abgasmengen stehen außer Zweifel. Die Tunnel-Befürworter argumentieren, dass mit einem Durchstich der Autobahn am Heuchelhof eine 1,5 Kilometer lange Strecke und damit die entsprechende Abgas-Belastung gespart wird. Außerdem gibt es technische Möglichkeiten der Luftfilterung im Tunnel. ric

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