In ihren Arbeiten setzt sie sich intensiv mit Erden auseinander. Mit Erden zu malen, bedeutet für sie, mit einem Urelement Verbindung aufzunehmen. Lediglich das Gold in ihren Werken wird dazu gekauft. Mit einem speziellen Binder werden die Materialien vereint. Aus den gemahlenen Erden gestaltet Michaele von Dewitz abstrakte Bildlandschaften.
„Ich gehe davon aus, dass jedes kleine Stück Erde, das ich finde, sich mit dem großen Planeten verbindet. Somit haben die kleinsten Stückchen Erde eine enorme Energie und tragen auch die Kraft der Erde“, so die Künstlerin. Sie versetzt sich in den Werdegang der Bäume, die mit dem Wachsen, dem Werden und Versinken in die Erde zur Braunkohle werden. Und dieser Ursprung der Braunkohle ist der Untergrund ihrer Bilder. Er wird durch zahlreiche übereinander liegende Schichten zu samtiger Wärme gesteigert. Aus Sanden, Löß und Mutterboden formt sie ihre Bildlandschaften.
Und diese Bildlandschaften kann der Betrachter in sich aufnehmen. So nennt die Künstlerin ein Bild „Erdfeuer“, „Das Erwachen des Kosmos“, „Urstrom“, „Eiszeit“, heißen andere Titel. Ihr Werk „Der leere Raum“ ist frei von jeder Form, von jeder Gedankenform, von jedem Zeichen. Es besteht aus Braunkohle, die sich in 20 Millionen Jahren in langsamen Wandlungsprozessen gebildet hat, und soll in seinem besonderen Schwarz Stille, Leere und Gegenwärtigkeit tragen
Michaele von Dewitz hat an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf Freie Malerei bei Professor K. O. Goetz, einem der bedeutendsten noch lebenden Maler des Tachismus, studiert.
Der Gitarrist Tobias Zerlang-Rösch, Lehrer an der Musikschule Würzburg und Mitglied des „Trio Orfeo“ , begleitete die Vernissage musikalisch. Cornelius von Collande vom Kunstausschuss des Benediktushofes freute sich über die neue, ungewöhnliche Ausstellung.
Die Bilder sind in den Räumen des Benediktushofs noch bis Mitte Juli zu sehen. Dort ist täglich von 6 bis 21 Uhr geöffnet.